Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
24. und 25. Jahrgang.2004/2005
Seite: 34
(PDF, 30 MB)
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Ari-Beschuß (28) und Tieffliegerangriffe lähmten das Leben in der Stadt, in der sich nur noch
wenige Bürger aufhielten, fast völlig. Wer noch ausgeharrt hatte, begab sich nun in die Nachbarorte
im Vorgelände des Schwarzwaldes oder suchte Schutzbunker auf. Am 7. Februar
feuerte der Feind von 19.30 Uhr bis gegen Morgen mehr als 30 Granaten in die Stadt.
Schließlich wurde der 3. März 1945 ein schwarzer Tag für Kenzingen. Ein schwerer Jabo-
Angriff gegen 17 Uhr verursachte weitere, umfangreiche Zerstörungen; auch das Städtische
Krankenhaus wurde wieder getroffen. Dieses und das Rathaus waren so schwer beschädigt,
dass sie ihren Zweck nicht mehr erfüllen konnten. Der Bürgersaal in Bleichheim wurde provisorisches
Städtisches Krankenhaus.

„Seit Dezember 1944 wurde die Stadt mit Bordwaffen und Bomben heimgesucht. Seit dem 5.
Februar 1945 kam Artilleriebeschuss dazu, zunächst vom Feind, nach dem Abzug der Wehrmacht
von deutschen Truppen. Die folgenden Daten mit Bomben-, Jabo- und Artillerieangriffen
auf Kenzingen sind wahrscheinlich unvollständig; doch mögen sie eine Vorstellung von der
Lage der Bewohner vermitteln: 16. und 29. Dezember 1944, und 1945 am 5., 6., 7., 8., 13., 19.,
20. Februar, 3. März, 18. und 19. April. Das Wissen um „Blindgänger" und „Spätzünder", die
nach einer „Entwarnung" Tod und Verderben säen konnten, verstärkte die Unsicherheit.
Schwere Schäden richteten die Angriffe am 29. Dezember 1944 und am 3. März 1945 an. Zu
diesem sei als Beispiel der Bericht des Bürgermeisters (?) vom 4. März 1945 vorgestellt. 12
Feindflieger hatten etwa 22 Bomben auf verschiedene Stadtteile abgeworfen, von denen zwei
unweit des Bahnhofs niedergegangen seien."70

Abb. 21 Rathaus Abb. 22

Schließlich, am 16. April 1945, verbreitete sich die Nachricht, dass die Besetzung der Stadt
durch die Franzosen unmittelbar bevorstehe. Vielen Kenzinger Bürgern erschien diese Aussicht
wie eine Erlösung, denn schlimmer könne es gar nicht mehr kommen. Aber bei Kippenheim
blieb der Vormarsch noch einmal stecken, ohne dass großer Widerstand geleistet wurde,
und einen Tag vor der Besetzung Kenzingens, am 18. April gegen 19.30 Uhr, griffen Jabos
erneut und unvermutet Kenzingen an. „Urplötzlich tauchten sie am Himmel auf. Alarm konnte
keiner mehr gegeben werden, dies führte dazu, daß gerade bei diesem Angriff viele Menschen
umkamen."71 Zahlreiche schwere Brände entstanden, ganze Straßenzüge, insbesondere im

Die Geschichte der Stadt Kenzingen, Bd 1, S. 297.

Eine ausführlichere und umfassende Beschreibung der Luft- und Bodenangriffe auf Kenzingen findet der
interessierte Leser in: Göhri, Breisgauer Kriegstagebuch, S. 179 ff.
Aufsatz Fuchs, S. 6.

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