Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 15
(PDF, 62 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2007-26-27/0017
Dieter und Konrad von Lomersheim Gunther, den Bischof von Speyer, um Hilfe. Letzterer
visitierte daraufhin Eckenweiher, kam zur Überzeugung, dass der Ort für die Ansiedlung eines
Klosters nicht taugte und verlegte das Kloster im Jahr 1147 oder 48 auf ein Landstück, das im
Besitz der Speyerer Domkirche war: Maulbronn. Der Name soll sich davon herleiten, dass die
Mönche ein Maultier bei sich führten. Als dieses von einem Bach trank, so die Legende weiter
, sollen sich die Mönche entschieden haben, sich dort niederzulassen. Diese kleine
Geschichte gehört wohl ins Reich der Fabel. Gesichert ist aber, dass Papst Eugen III. Abt Dieter
und das Kloster Maulbronn in einer Bulle vom 29. März 1148 in seinen Schutz nahm. Dort
wird das Kloster „mulbrunnum" genannt, die Verlegung an ebendiesen Ort war also bereits
vollzogen. Eugen III. war ausgesprochen zisterzienserfreundlich, hatte er seine Karriere doch
als Mönch des Zisterzienserordens begonnen. Im selben Jahr bestätigte der Bischof in einer
Urkunde die Befreiung des jungen Klosters vom Zehnt. In dieser Urkunde ist der Bericht über
die Entstehung Maulbronns inseriert, daher kann man dieses Dokument als die Maulbronner
Gründungsurkunde bezeichnen.

Der Ort Maulbronn war vor der Ankunft der Mönche unbewohnt, offenbar hatte die Rodung,
die generell im 12. Jahrhundert in starkem Maß vorgenommen wurde, in der Maulbronner
Gegend noch nicht eingesetzt. Für Zisterzienser war eine solche Gegebenheit ideal, schrieb die
Ordensregel doch vor, Klöster an einsam gelegenen Orten zu errichten und die Wirtschaftshöfe
des Klosters, die Grangien, von fremden Rechten möglichst freizuhalten. Letzteres war auf
neu gerodeten Flächen am leichtesten, die noch niemand vorher für sich beansprucht hatte.
Zehntrechte wollten die Zisterzienser grundsätzlich nicht zahlen. Dies kam daher, dass Zisterzienser
in ihrer Frühzeit generell keine Kirchenherrschaft über Dritte anstrebten, zu der der
Zehnt gehörte, sondern auf ihren Gütern die Seelsorge in die eigenen Hände nahmen.
Abschließend kann man sagen, dass gewisse Anfangsschwierigkeiten für neue Klöster durchaus
häufig waren und auch Maulbronn davon nicht verschont blieb.

15


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2007-26-27/0017