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erhielt der Klosterhaushalt aus 23 Gemeinden Geld-, Korn-, Hafer-, Wein- und
Hühnerzins. Viele Bürger der Stadt waren dem Stift mit größeren und kleineren
Zinssummen verpflichtet.
1525 Brandschatzung der Abtei durch die aufständischen Bauern. Als es nichts
mehr zu plündern gibt, „wurde das Nest in einen Stein- und Schutthaufen verwandelt
" (Burger). Nach diesen Zerstörungen erfolgt ein Wiederaufbau mit
veränderter Baukonzeption und einer Verkleinerung der Kirche.
1632 14 Jahre nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges mussten die Zisterzienserinnen
ihr Domizil verlassen. Ein Jahrzehnt bleibt der Gebäudekomplex
unbewohnt. Der Beichtvater und Chronist aus Tennenbach Conrad Burger
(1613-1680) schildert in seinem Raisbüechlin (1659) die schrecklichen
Kriegsereignisse im Nonnenkloster an der Elz.
1638 wird das verwüstete Kloster notdürftig wieder bewohnbar gemacht.
1648 Langsame Normalisierung der Verhältnisse. Der Wirtschaftsbetrieb funktioniert
wieder.
1658 Neugestaltung des Kreuzganges und Instandsetzung der Kirche.
1673 Die Auswirkungen weiterer Kriegswirren zwingen die Klosterfrauen erneut
zur Flucht.
1727 Nach dem Abbruch eines zweigeschossigen Vörgängerbaus entsteht das
Wohn- und Repräsentationshaus der Äbtissin mit dem aufwändigen, wappengeschmückten
Portal.
1753 Das noch erhaltene Ölgemälde mit dem Wappen der Äbtissin der Maria Cathe-
rina von Stopp gilt als die älteste Ansicht des Klosters Wonnental. Es zeigt die
Anlage in dem Zustand, der sich bis zur Auflösung erhalten hat.
1754 Beim jährlichen Visitationsbesuch des Vaterabtes aus Tennenbach waren am
15. Oktober anwesend: die Äbtissin, 16 Chorfrauen, zwei Novizinnen und
fünf Laienschwestern.
1806 Der vorderösterreichische Feldmesser Peter Alexander Harscher zeichnet
einen exakten Plan der Klostergemarkung Wonnental.
Oktober 1806 wird das Nonnenstift säkularisiert. Endgültige Beendung der Klosterwirtschaft
. Zu diesem Zeitpunkt bestand der Konvent noch aus zwölf Chorfrauen
und sechs Laienschwestern. Teils wurden in den Gebäuden Fabriken eingerichtet
. Aus den Bauten der Klausur entstanden Wohnungen. Die Kirche und
den Wirtschaftstrakt brach man ab. Um den inneren Garten führt heute noch
ein erkennbarer Kreuzgang. Das wertvolle Inventar und die Kultgegenstände
verramscht, in alle Winde zerstreut. In der Stadtkirche erinnern noch die Kanzel
und einige Epithaphe an die alte Klosterkultur. Erhalten sind außer den
zwei Weihnachtskrippen das erwähnte Ölbild von 1753 sowie das schöne
Bildnis der letzten Äbtissin Maria Benedicta Krebs (1794-1806). Die wertvolle
Schnitzarbeit von Hans Wydyz, Der Evangelist Johannes, ein Prunkstück
der Sammlung alter Kunst im Freiburger Augustinermuseum, soll einst
in der Klosterkirche gestanden haben.
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