Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 34
(PDF, 62 MB)
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Abb. 5: Vorstädtische Siedlungen von Kenzingen vor der Stadtgrüdung (1249): Wonnental (links) und
Altenkenzingen (Vordergrund). Foto: Rolf Kaiser, 2006

Stadthof bildeten. Stehelin war nicht nur Eigenmann des Klosters, sondern er war auch Ken-
zinger Ratsmitglied. Er war ein angesehener Kenzinger Bürger. Da verwundert es nicht, dass
das Kenzinger Gericht in dieser Auseinandersetzung mit Tennenbach seinem Bürger eher
Recht gab. Letztendlich setzte sich das Kloster dennoch durch und konnte seinen großen Hof
innerhalb der Stadtmauern auf- und dann auch zielstrebig ausbauen.

Der Übergang von der Eigenbauwirtschaft zur Verpachtung der Güter war in Kenzingen fließend
. Noch 1318 bewirtschafteten die Mönche einen Teil ihrer Güter hier selbst. Zugleich
wurde der innerstädtische Stadthof immer weiter ausgebaut. Bald schon firmiert er in den zeitgenössischen
Quellen als Residenz. Es muss sich um einen umfangreichen Gebäudekomplex
mit repräsentativem Charakter gehandelt haben.

Doch damit nicht genug! 1322 erwarb das Kloster ein großes Haus, das direkt an der Kenzinger
Marktstraße lag. Es wurde der klostereigenen Schneiderei zugeschlagen und befand sich
direkt bei den Kenzinger Kleiderverkaufsständen. Der Zusammenhang ist eindeutig: über das
Kenzinger Markthaus verkauften die Tennenbacher Mönche ihre klostereigene Tuchproduktion
. Dies lässt auch Rückschlüsse auf die damalige städtische Wirtschaft Kenzingens zu. Es
muss sich für Tennenbach gelohnt haben, hier eine Niederlassung für den Tuchverkauf einzurichten
. Hier gab es also einen florierenden Tuch- und Kleiderhandel.

Nachdem die Eigenbewirtschaftung erst einmal aufgegeben worden war, investierten die Mönche
zusehends ihren finanziellen Überschuss in weitere Immobilien. In Kenzingen gelangten
bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts circa 15 Häuser in Tennenbacher Besitz. Sie wurden als
Leibgeding - also Miete auf Lebenszeit - oder (seltener) als Erblehen - solange die Familie und
ihre Nachkommen darin leben wollten - gegen Zahlung einer jährlichen Summe vermietet oder
verpachtet. Das Kloster achtete dabei besonders darauf, dass die Häuser in gutem Zustand blieben
. Nur so konnte bei einem Mieterwechsel weiterhin Gewinn erzielt werden. So findet man
manchmal gerichtliche Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Mietern und dem Kloster als

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