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Aus der Geschichte des Klosters Tennenbach
1161
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mönche aus dem Kloster Frienisberg (Schweiz) auf dem von Ritter Kuno von
Horwin für 30 Mark Silber und einen Maulesel erworbenen Grundstück nieder und
erbauen mit eigenen Händen ein neues Kloster, das den Namen „Porta Coeli"
trägt, das heißt „Himmelspforte".
1221
Der Bau der in romanischem Stil errichteten Kirche ist abgeschlossen. Sie übersteht
alle Heimsuchungen, die das Kloster im Laufe der Jahrhunderte ereilen.
1310
Ritter Bruno von Hornberg stiftete die gotische Marienkapelle.
1317-1341
Das "Tennenbacher Güterbuch" wird durch Abt Johannes Zenlin angelegt. Es verzeichnet
den im 13. und 14. Jahrhundert erworbenen umfangreichen Besitz des Klosters
, der ihm Einkünfte im Breisgau, in der oberen Markgrafschaft, am Kaiserstuhl
und in anderen Gebieten sichert.
1373
Bisher den Markgrafen von Hachberg untergeordnet, kommt Tennenbach unter die
Oberhoheit Österreichs.
1525
Die aufständischen Bauern des Breisgaus brennen das Kloster nieder.
1590
Markgraf Jakob III. von Baden und Hachberg tritt in Tennenbach zum katholischen
Glauben über. Er ist der "erste regierende Konvertit" in Deutschland.
1632-1636
Der Dreißigjährige Krieg macht vor Tennenbach nicht halt: schwedische und kaiserliche
Truppen verheeren das Kloster.
1647
Pater Konrad Burger, Verfasser des "Raisbüchlein", kehrt bei Kriegsende als erster
Mönch nach Tennenbach zurück und beginnt mit dem Wiederaufbau.
1676-1713
Auch in den Kriegen des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts wird das
Kloster von Freund und Feind heimgesucht.
1723
Ein Großbrand zerstört die gesamte Klosteranlage mit Ausnahme von Kirche und
Kapelle. Unter dem Abt Leopold Münzer (1725-1754) erfolgt der Wiederaufbau
durch den Vorarlberger Baumeister Peter Thumb.
1806
Nachdem das Kloster mit dem vorderösterreichischen Breisgau an Baden gefallen ist,
erfolgt seine Aufhebung - einen Monat nach dem Tod des letzten Abtes August
Zwiebelhofer. Der größte Teil des Konvents siedelt in das Kloster St.Paul/Kärnten
über; der Rest verbringt seinen Lebensabend als Lehrer oder Pfarrer in katholischen
Orten der Umgegend.
1813-1814
In den ehemaligen Klosteranlagen wird ein Seuchenlazarett eingerichtet. 1500 österreichische
und bayerische Soldaten sterben hier an Ruhr, Typhus, Nervenfieber und
werden im Wald hinter dem Kloster in einem Massengrab beerdigt.
1829
Der Abbruch der Klostergebäude beginnt. Die Kirche wird nach Freiburg versetzt und
dort als evangelische "Ludwigskirche" wieder aufgebaut. Sie fällt dem Luftangriff
vom 27. November 1944 zum Opfer.
1836
Die Kolonie Tennenbach, in der die Dienstleute des Klosters nach seiner Aufhebung
verblieben waren, wird aufgelöst; ihre Bewohner werden zwangsweise auf die umliegenden
Gemeinden verteilt. Die letzten Wohnhäuser verfallen dem Abbruch. Nur die
Marienkapelle und das Gasthaus "Zum Engel", ein ehemaliges Wirtschaftsgebäude
des Klosters, bleiben erhalten und stehen heute noch.
Zeittafel des Klosters Tennenbach (Abdruck mit Genehmigung von Eloxal-Druck, Dr. Lauck, Freiburg)
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