http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2007-26-27/0060
Abb. 6: Schiff bei Breisach, Merian. In Kopie
Fahrrinne und gefährlicher Untiefen vergewissern mussten. Ärgerlicher als Gefahren der Natur
war auch bei der Schifffahrt das Tun und Lassen der Menschen. Konkurrierende Nutzungswünsche
von Fischern, Müllern und Reisenden mussten austariert werden. Geistliche und weltliche
Machthaber bewiesen Phantasie, wenn es darum ging, aus der Nutzung des Rheins in
Form von Zöllen materiellen Gewinn zu ziehen.
Niedrigwasser, Wasserscheiden und Stromschnellen brachten den Reisenden Zeitverlust, den
Ansässigen aber guten Verdienst. Schaffhausen verdankt seinen Aufstieg zu einer bedeutenden
Stadt nicht zuletzt der Tatsache, dass oberhalb des Rheinfalls die Schiffe anhielten. Die Passagiere
stiegen aus und gingen zu Fuß bis zur Anlegestelle unterhalb des Kataraktes, wo andere
Boote warteten.
Denkt man daran, was die meisten Menschen unterwegs zu erdulden hatten, wird die Vision
vom mühelosen Reisen verständlich, die häufig in Wort und Bild dargestellt wurde. So sieht
man im Freiburger Münster auch eine Szene aus dem Alexanderroman abgebildet (Ende 12.
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