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verstarb. Das Anwesen in Kiechlinsbergen wurde zeitweise für die „Sommerfrische" genutzt.
Urlaub kannten die Mönche noch nicht.
Der Abt betreute u.a. die vorhin genannten Frauenklöster, d.h. er bestimmte den Mönch, der als
Seelsorger dort tätig sein sollte. 1641 wurde Pater Konrad Burger Seelsorger und Beichtvater
für das Kloster Wonnental.
Pater Peter Franz Johann Konrad Burger (1613-1680) - sein Leben im Überblick
Johann Konrad Burger wurde 1613 in Freiburg geboren. Seine Kindheit und Jugend erlebte er
unruhig, nicht nur infolge des Wanderlebens seines Vaters. Als 7-Jähriger wurde er zur weiteren
Erziehung zu einem Onkel nach Schwaben gegeben, doch Konrad floh ob der strengen
Erziehung. Der 10-Jährige musste bereits das Soldatenleben mitmachen. Seit 1618 herrschte
Krieg, es war eine Auseinandersetzung zwischen Katholizismus und Protestantismus. 1629 trat
der 16-Jährige in das Zisterzienserkloster Porta Coeli ein. In Südbaden war das Kloster Tennenbach
das einzige Zisterzienserkloster.
1632 mussten die Mönche das Kloster kriegsbedingt verlassen. Damals war Adam Egeter Abt.
Zum Kloster gehörten neun Priester, sieben Professen, d.h. Mönche, die das Gelübde bereits
abgelegt haben, und zwei Laienbrüder. Zuerst lebte der Konvent im Tennenbacher Hof im Norden
von Freiburg7. Dem Feind fielen bei der Plünderung des Klosters Tennenbach vor allem
Lebensmittel in die Hände. Die Akten hatte man nach Breisach verbracht. Pater Burger wurde
zuerst von Freiburg nach Altenreiff ins Uechtland gesandt. Der Weg musste zu Fuß zurückgelegt
werden. Ein Jahr später ging er zusammen mit Pater Benedikt Leuthin in das Kloster Mori-
mond in Frankreich, Diözese Langres. Dort blieben sie nur acht Tage, um nach Claravall
(Clairvaux) zu gehen, dann Paris, Dijon und Döle im Herzogtum Burgund. Ein halbes Jahr später
zog Pater Benedikt nach Popoulet in Katalonien (Gegend um Chalons) und Pater Burger
nach Unterwaiden (CH) für drei Monate. Dann versetzte ihn der Prälat wieder nach Altenreiff
im Uechtland (zwei Jahre lang). 1638 in Freiburg. Nach der Priesterweihe in Wihl im Thurgau
am 9. September hielt er am 15. Oktober 1638 in Wettingen die Primizfeier. Dann folgten Reisen
in die Pfalz, das Rheinland, nach Württemberg, Österreich (u. a. Wien, Kloster Rhain in der
Steiermark) und zurück in die Schweiz. Andere Mönche hatten sich in die Niederlande begeben
.
Als jüngster der Mönche traute sich Pater Burger immer wieder, auch schwierige Missionen zu
übernehmen. Er scheute die Lebensgefahr nicht, benötigte aber das ein oder andere Mal einen
guten Schutzengel. Die Verständigung erfolgte oft in lateinischer Sprache, aber Pater Burger
nutzte den Aufenthalt in den französischen Klöstern auch, um die französische Sprache zu
erlernen. Dies sollte ihm später bei den Verhandlungen mit den französischen Offizieren sehr
von Nutzen sein.
1641, als der 30-jährige Krieg (1618-1848) noch in vollem Gange war, wollte der 28-jährige
Pater wieder in die Heimat zurück, obwohl der Krieg noch nicht zu Ende war. Er war zufällig
in Wettingen, als die beiden Klosterfrauen aus Wonnental, Barbara Caspar und Elisabeth Eget-
ter, um Beistand baten. So kehrte Pater Burger in den Breisgau zurück. Für kurze Zeit übernahm
er im Frühjahr die vakante Pfarrei in Elzach8. Am 20. September verließ er Elzach4. Dann
ernannte Abt Bernhard ihn zum Beichtvater für die Nonnen im Kloster Wonnental. Kriegsbedingt
war das Kloster Tennenbach unbewohnt, der Abt befand sich in Wettingen im Schweizer
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