Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 96
(PDF, 62 MB)
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Kanzel in der Kirche zu Wonnental. Am 4. November desselben Jahres traten zwei Novizinnen
ein. Am 27. September 1662 konnte der St. Bernhardaltar dank privater Zuwendung aufgestellt
und am 15. April 1664 geweiht werden. Allmählich normalisierte sich das Leben, der Wiederaufbau
ging stetig voran. Am 22. Oktober 1664 wurde eine neue Schlaguhr im Chor angebracht
. Am 25. Februar 1670 wurde Helene Löffler von Waldkirch neue Äbtissin. Sie steckte
auch ihr privates Geld in den Wiederaufbau. 1674 erhielt der Hochaltar ein Altarbild und 1676
konnte das Kirchendach erneuert werden. Dann kam das Gesindehaus dran.

Inzwischen begann der nächste Krieg zwischen Frankreich und dem Reich (Holländischer
Krieg 1672-1679). Am 4. Oktober 1674 gingen deswegen drei Nonnen in das Exil. Im Januar
1675 standen die Franzosen im Breisgau. „Den 30. Januar haben sie zue Riegel 15 häuser und
scheuren verbrent und den 11. Februar zue oberhausen den wunnenthaler hoff und noch vil
andere häuser." Die Äbtissin und ihre Nonnen flohen nach Simonswald (16. Februar bis 2.
März). Am 15. April begann die Belagerung der Burg Lichteneck, die schließlich erobert
wurde. Die Abtei wurde danach ausgeplündert. Kontributionsforderungen konnten mehrfach
abgewendet werden. Am 3. Juni floh die Äbtissin mit etlichen Nonnen nach Freiburg. Die
Klöster Ettenheimmünster und Tennenbach erlitten großen Schaden. Selbst Pater Burger flüchtete
am 19. Juni und blieb fünf Wochen lang im Kloster Friedenweiler. Im Oktober 1675 lagen
im Breisgau 30 Dörfer in Schutt und Asche. Am 29. August 1676, nachdem die Franzosen bei
der Burg Sponeck über den Rhein eine Schiffsbrücke errichtet hatten, flohen Pater Burger und
die Äbtissin von Wonnental nach Freiburg. Am nächsten Tag, während die Nonnen noch dabei
waren die Wertgegenstände zu verstecken, wurde das Kloster überfallen. Die erste Frage war,
wo der Pastor sei. Da Pater Burger bereits geflüchtet war, rettete dies sein Leben. Die Nonnen
wurden zerstreut, ein Teil über die Elz, ein Teil gegen Endingen. Unter Lebensgefahr und trotz
des drohenden Verlusts der Ehre, erreichten doch einige Basel. Am 15. September 1676 zogen
die Franzosen ab. Hier enden die Aufzeichnungen.

Anmerkungen

1 Der Heimatverein Kiechlinsbergen veröffentlichte dazu eine 28-seitige Begleitbroschüre.

: Ernst Dreher, Günterstal. Seine Geschichte von den Anfängen bis zur Klosterauflösung im Jahre 1806,
Lahr 2001; Yu-Kyong Kim, Die Grundherrschaft des Klosters Günterstal bei Freiburg im Breisgau, Freiburg
2002.

' Hans-Otto Mühleisen, Friedenweiler. Kleiner Kirchenfuhrer, Lindenberg 2004.

4 Karin Stober, Denkmalpflege zwischen künstlerischem Anspruch und Baupraxis. Über den Umgang mit
Klosteranlagen nach der Säkularisation in Baden-Württemberg, Stuttgart 2003, S. 107-151; Cistercien-
serinnen-Abtei Lichtenthai. Kl. Kunstführer, Regensburg 1995; Allgemeines zur Säkularisation. Alte
Klöster, neue Herren. Ausstellungskatalog. Hrsg. von Volker Himmelein, Stuttgart 2003.

'Anneliese Müller, Kiechlinsbergen. In: Endingen. Hrsg. von Bernhard Oeschger, 1988, S. 244 ff;
Philipp F. Rupf, Das Zisterzienserkloster Tennenbach im mittelalterlichen Breisgau, Freiburg 2004,
insbes. S. 168-199.

6 Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA), 229/52172.

7 GLA, 200/93, Bau und Unterhaltungsarbeiten am Tennenbacher Hof 1605-1607.

8 Josef Weber, Zur Geschichte der Stadt Elzach, Elzach 1978, S. 134.

' I. Alzog, Itinerarium oder Raisbüchlein des P. Conrad Burger, Conventual des Cisterzienerser-Klosters
Thennenbach und Beichtiger im Frauenkloster Wonnenthal vom J. 1641 bis 1678. In: Freiburger Diöze-

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