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Stadt und Kloster im Spiegel der Wonnentaler Urkunden
Anneliese Müller
Das bei Kenzingen gelegene ehemalige Kloster Wonnental hat, obwohl sich etliche Autoren
mit Aspekten seiner Geschichte befasst haben, bisher keine Gesamtdarstellung erfahren. Zwar
findet sich in der Stadtgeschichte von Kenzingen' ein diesbezüglicher Artikel, der sich jedoch
fast nur der politischen Geschichte widmet. Eine Abhandlung von Adolf Futterer gilt der frühesten
Geschichte, wie auch die Helmut Maurers3, der sich vornehmlich mit dem Wechsel der
Ordenszugehörigkeit des Klosters beschäftigt hat. Zuletzt hat sich der Stadtkataster4 mit der
Wonnentaler Baugeschichte befasst.
Im Folgenden ist nicht beabsichtigt, diese Lücke zu füllen. Vielmehr soll auf der Grundlage der
nach der Säkularisation nach Karlsruhe verbrachten Urkunden5 versucht werden, etwas zum
Verhältnis zwischen Stadt und Kloster und damit auch, soweit möglich, zum Innenleben von
Wonnental zu erfahren. Dabei handelt es sich aber weitgehend um „Momentaufnahmen". Eine
Ergänzung und Vertiefung der hier erworbenen Erkenntnisse sollte durch Einbeziehung der
Urkunden des Stadtarchivs und der des Johanniterhauses6 sowie verschiedener Aktenbestände7
versucht werden.
Obwohl sich der Urkundenbestand über einen Zeitraum von 1242 bis 1790 erstreckt, beschränken
sich die wesentlichen Aussagen auf das 14. und 15. Jahrhundert. Es ist die Blütezeit des
Klosters, die Zeit, in der die Verbundenheit zwischen dem Kloster, den Stadtherren und den
Stadtbürgern am besten dokumentiert ist und in welcher der wichtigste Besitz erworben wurde.
Es ist auch die Zeit der relativen Selbständigkeit der Stadt und ihrer Beziehungen zu den umliegenden
Städten, vor allem zu Straßburg. Die Aussagekraft der Urkunden lässt nach mit den
politischen Veränderungen seit dem frühen 16. Jahrhundert und den Reformbestrebungen jedweder
Art. Vor allem die religiösen Reformen haben das Klosterleben nachhaltig beeinflusst
und etlichen Bräuchen ein Ende bereitet.
Aus den Urkunden ergibt sich zunächst eine Anzahl von Namen: Äbtissinnen, Schwestern,
Familienangehörige, aber auch Schultheißen, Ratsmitglieder, deren Besitz und teilweise auch
die von ihnen bewohnten Häuser.
Als Äbtissinnen werden genannt:
1242
Mechthild
1401-
1412
Guta von Bolsenheim
1259
Adelheid
1422
Anna Wenserin
1305
Elisabeth
1428,
1433
Susanna Wenserin
1311
Agnes
1460,
1459
Susanna Zünd
1316
Cecilia die Zollerin
1471
Ursula von Blumegg
1325
Agnes
1487,
1492
Susanna
1347
Klara von Tigesheim
1540
Anastasia
1348-1350
[unbekannt]
1546
Elisabeth
1352-1355
[unbekannt]
1577,
1585
Amelia
1357-1358
Sophia Meigerin
1606,
1616
Barbara
1365-1367
Guta von Gödertheim
1655,
1665
Maria Ursula
1379
[unbekannt]
100
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