Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 104
(PDF, 62 MB)
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dass die Pfründsumme beim Tod der Pfründnießerin direkt oder auf dem Umweg über eine
weitere Schwester dem Kloster zufallen sollte. Davon wurden üblicherweise die Jahrzeiten der
Stifterfamilie begangen. In wenigen Fällen wurde bestimmt, dass das der Pfründe zugrunde liegende
Kapital nach Ableben aller Nutznießerinnen wieder an die Familie fallen sollte.

Das Verhältnis zwischen Stadt und Kloster basierte auf dem ungeschriebenen Abkommen, dass
die Bürger mit ihren Stiftungen das Kloster unterhielten, wogegen dessen Insassinnen durch ihr
Gebet zum Seelenheil der Stifter beitrugen. Einige taten mehr. Im Jahre 1350 stifteten Johanna
von Signau und ihr Ehemann Graf Johann von Fürstenberg eine Frühmesse in Wonnental,
deren Besetzung nach Ableben der Stifter dem Kloster zufallen sollte. Gleiches taten 1354 Ritter
Konrad Snewli von Freiburg und seine Ehefrau Susanna von Staufenberg, Witwe des Heinrich
von Rappoltstein. Wenig später, 1358, stifteten Sophia von Geroldseck, Tochter des Junkers
Walter von Geroldseck und Ehefrau des Grafen Eberhard von Werdenberg, eine weitere
ewige Frühmesse im Kloster und 1359 setzte Markgraf Heinrich von Hachberg eine Summe
Geldes aus, um damit einen Priester für das Zelebrieren des Gottesdienstes zu entlohnen. Leider
sind in keiner der Urkunden die Altäre angegeben, denen die Stiftungen gegolten haben.
Lediglich die Stiftung des Konrad Snewli galt, wie eine Nachschrift ergibt, dem Zwölf Apostel
-Altar.

Dass Angehörige der Familie von Osenberg und wahrscheinlich auch die Äbtissinnen ihr
Begräbnis in der Kirche gefunden haben, darf als gesichert gelten. Aber auch Angehörige der
Klosterfrauen und Stifter von Jahrzeiten wurden im Klosterbereich beigesetzt. Eine Urkunde
spricht 1360 von dem Licht im Kreuzgang bei dem Kapitelhaus über den Gräbern der Familie
Göderthein. Anlässlich der Jahrzeitstiftung der Grafen von Tübingen wird erwähnt, dass deren
Mutter im Kloster Wonnental begraben liege. Man kann also davon ausgehen, dass, wie in
anderen Klöstern üblich, Stifter und Wohltäter sowie alle, die einen Jahrtag gestiftet hatten, im
Kreuzgang beigesetzt worden sind. Ihre Namen wurden im Seelbuch eingetragen, das zwar
häufig erwähnt wird, aber bisher nicht aufgefunden werden konnte.

Anhand der Urkunden lassen sich die folgenden Jahrzeiten nachweisen:

Herr Berthold der Slechler, 1269 verpflichtet sich das Kloster dazu. 1315 wird die Jahrzeit des
Berthold und Johann Slechler, Ritter, erwähnt.

Friedrich von Herbolzheim, Ritter, stiftet 1269 eine Jahrzeit für sich selbst, seine Ehefrau Elisabeth
und alle Vorfahren.

Hug von Osenberg stiftet 1316 eine Jahrzeit für seine verstorbene Ehefrau Sophia von Horburg
.

Adelheid von Buchheim, Witwe des Heinrich Zünd, und ihre Tochter Agnes; Jahrzeit wird
1316 zugesagt.

Uda, Witwe des Hans von Schwarzenberg, stiftet 1322 eine Jahrzeit für ihren Ehemann und
dessen Tochter von Montfort.

Berthold von Tigesheim, Jahrzeit erwähnt 1325, wird am St. Nikolaustag gehalten.

Eberhard Liephart Voezelin, dessen Ehefrau Adelheid und ihre Tochter Agnes, Jahrzeit erwähnt
1325, wird an St. Anthonientag gehalten.

Ritter Ulrich Zolner; 1315 vermehren die Töchter Sophia, Ehefrau des Johann von Keppen-
bach, und Berchta, die Stiftung.

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