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Abb. 9: Die Franziskusstatue am Hochaltar der ehemaligen
Franziskanerkirche. Foto: Klaus Weber
Als im Oktober 2004 Franz von Assisis
Sonnengesang in der Vertonung von Rolf
Schweizer eine eindrucksvolle Aufführung
in der evangelischen Stadtkirche,
dem ehemaligen Gotteshaus der Franziskaner
, mit dem Kammerchor Emmendingen
und seinen Instrumentalsolisten
erfuhr, wurde erneut die Aktualität dieses
weltweit respektierten Mystikers spürbar
. Nicht nur die religiöse, ethisch-soziale
und ökologische Existenz dieses einzigartigen
Menschen fasziniert all jene,
die den Glauben an die gute Gesellschaft
nicht aufgeben wollen, sondern auch
Poeten und Künstler, die auf ihre Weise
diesem Lebensideal Ausdruck verleihen.
Der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch
bringt es lakonisch auf den Punkt:
„ ... aber alle mögen ihn
und viele möchten gern so sein wie er
ich auch
wenigstens manchmal7. "
Wenn auch für Rainer Maria Rilke der
seraphische Heilige aus Assisi der
Innigste und Liebendste von allen ist8, so
entspringt jene skeptische Frage der progressiven
Theologin Dorothee Solle
nicht minder dem Geist des prophetischen
poverello:
„ Über dich lächeln sie
päpste und zaren
und die amerikaner kaufen ganz assisi
samt dir
heiliger Franziskus
wozu warst du da 9."
Die asketischen Jünger des Franziskus versuchten schon vor dem Dreißigjährigen Krieg in
Kenzingen Fuß zu fassen. Aber erst nach dem Westfälischen Frieden konnten sie ihrer pasto-
ralen Tätigkeit nachgehen und den Klosterbau vollenden. Den Hochaltar weihten sie dem heiligen
Joseph; daneben stehen die Statuen des Ordensgründers und seines Mitbruders Bonaventura
. Die Seitenaltäre zeigen Bildnisse der heiligen Anna, der Mutter des guten Rates und Antonius
von Padua mit dem Prager Jesuskind.
Vergessen seien nicht die Schutzpatrone der Dorfkirchen in den heutigen Ortsteilen Bombach,
Hecklingen und Nordweil. Im Jahre 1144 wird Bombach mit Kirche erstmals erwähnt: prae-
dia Bombach cum ecclesia und damit in den Schutz des päpstlichen Stuhles genommen. Ab
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