Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 134
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2007-26-27/0136
Die Auflösung der Grundherrschaften, so z.B. auch der Hecklinger Grundherrschaft, begann
mit der Gründung des Großherzogtums. Die alten feudalen Herrschaftsbedingungen mussten
im neuen Staat wie Fremdkörper wirken, deren Beseitigung unabdingbar war; andererseits verging
schließlich über ein halben Jahrhundert, ehe die letzten Reste des Feudalismus verschwunden
waren: Aufhebung der Leibeigenschaft, des Zehnten (1833) und anderer Abgaben
wie des Trottweins, des Abzugsgeldes, Bürgereinkaufsgeldes und der Grundzinsen. Ziel waren
landesfürstliche einheitliche Steuern.

Zu den weiteren Vereinheitlichungsmaßnahmen zählten unter anderem die allgemeine Wehr-,
Steuer- und Schulpflicht, Münzreform, Maße und Gewichte. Mit dem Badischen Getreidemaß
von 1812 wurde das Dezimalsystem eingeführt. Nicht zu vergessen die Verkehrspolitik: Tul-
las Rheinbegradigung ab 1815, ab 1831 wurde der Rhein von Basel bis zur Mündung zur frei
befahrbaren Wasserstraße, Mannheim Freihafen; 1838 Bau der Eisenbahn von Mannheim über
Heidelberg - Karlsruhe - Offenburg - Freiburg nach Basel (auf deren Stationen Bier der badischen
Staatsbrauerei Rothaus ausgeschenkt wurde). 1846 Gründung der Ackerbauschule
Emmendingen-Hochburg, im gleichen Jahr Fertigstellung des so genannten Leopoldkanals und
Anlegen eines großflächigen Wiesenwässerungssystems im nördlichen Breisgaugebiet in der
Rheinebene. Der Leopoldkanal - benannt nach Großherzog Leopold - brachte dem Nördlichen
Breisgau als Ableitungskanal der vereinigten Elz und Dreisam großen Nutzen: Die den regelmäßigen
Überschwemmungen zugeschriebenen Krankheiten blieben aus und an Stellen, wo
vorher alljährlich die Ernte gefährdet war, entwickelte sich eine blühende Landwirtschaft.

So gesehen ist die Beschäftigung mit den Umwälzungen vor 200 Jahren in Baden gewinnbringend
, weil sich viele Entwicklungen, unter anderem „die Geistlichen Herrschaften und Säkularisation
in Südwestdeutschland", wie unter einem Brennglas beobachten lassen.

Wichtige Ereignisse von 1801-1819

9. Februar 1801

25. Februar 1803

2. Dezember 1804
5. September 1805

1. Oktober 1805
5. Oktobner 1805

2. Dezember 1805

Friede von Luneville zwischen Frankreich, Österreich und dem Deutschen
Reich. Napoleon erzwingt die Neuordnung Deutschlands, der
Rhein wird zur Grenze.

Der Reichsdeputationshauptschluss regelt die Entschädigungen für
linksrheinische Verluste: geistliche Herrschaften und Klöster werden
säkularisiert, Reichsstädte mediatisiert, Baden und Württemberg zu
Kurfürstentümern erhoben.

Napoleon Bonaparte krönt sich zum Kaiser.

Kurfürst Karl Friedrich von Baden schließt ein Bündnis mit Frankreich
und erhält weitere Gebiete versprochen.

Napoleon und Kurfürst Karl Friedrich von Baden treffen in Ettlingen
zusammen. Napoleon werden badische Truppen zugesagt.

Herzog Friedrich von Württemberg schließt in Schloss Ludwigsburg
einen Bündnisvertrag mit Napoleon.

Schlacht von Austerlitz: Napoleon siegt gegen die russischen und
österreichischen Truppen. Die Soldaten aus Baden und Württemberg
bleiben fast unbeteiligt.

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