Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 138
(PDF, 62 MB)
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Zusätzlich zur Beschreibung dessen, was äußerlich sichtbar ist, sind in diesem Beitrag knappe
Informationen zu historischem Bild- und Planmaterial, zu urkundlichen Erwähnungen, zur
inneren Struktur und zu bauhistorischen Beobachtungen enthalten. Im laufenden Text wird
wiederholt auf einige Bild- und Schriftquellen hingewiesen. Die aufschlussreichste Bildquelle
ist ein Ölbild des Jahres 1753 im Augustinermuseum Freiburg, das den gesamten Klosterkomplex
in der Vogelschau zeigt (Ausschnitt in Abb. 4). Der Blick erfolgt von Osten, sodass nach
rechts Norden bzw. die Stadt Kenzingen liegt und im Hintergrund links der Kaiserstuhl sichtbar
wird. Eine weitere Bildquelle ist ein in Verbindung mit der Aufhebung des Klosters im Jahr
1806 aufgenommener Lageplan mit Legende, der für die Benennung der einzelnen Baulichkeiten
wertvolle Informationen liefert (Zeichnung und Legende abgebildet in der Ausgabe der
Pforte 1992/93, S. 118 f.)'. Noch genauere Informationen bietet eine Auflistung der Baulichkeiten
, die im Rahmen der Versteigerung des Klosters nach dessen Aufhebung veröffentlicht
worden ist2. Neben den Texten aus der Feder Konrad Burgers, dem Reisebüchlein' und der
Chronik des Klosters4 wurden die Fortsetzung der Klosterchronik bis zum Jahr 17425, eine vermutlich
für den Druck bestimmte Kurzbeschreibung des Klosters und dessen Geschichte aus
dem Jahr 17386 und einige weitere Archivalien bezüglich der Baugeschichte ausgewertet und
in Auszügen zitiert. Ansichten der Gebäude, wie sie bei einem Rundgang vor Ort auf öffentlichen
Wegen betrachtet werden können, sind unter den Abbildungen nicht enthalten.

Der besseren Orientierung im Gelände sollen drei Abbildungen dienen, die alle mit den Nummern
der einzelnen Stationen des Rundgangs versehen sind. Ein aktueller Auszug aus dem
Katasterplan zeigt den gesamten Bereich der einstigen Klosteranlage, in dem die noch vorhandenen
und die heute nicht mehr erhaltenen Baulichkeiten eingetragen sind (Abb. 2 und 3). Ein
gleichfalls aktuelles Luftbild gibt einen Überblick über die heutige Bebauung Wonnentals
(Abb. 4). Es ist etwa in derselben Blickrichtung aufgenommen wie das 1753 datierte Vogelschaugemälde
, das einen Zustand dokumentiert, wie er sich bis zur Aufhebung 1806 nicht mehr
wesentlich verändert hat (Abb. 5).

Im vorliegenden Band finden sich weitere Ausführungen zur Baugeschichte der ehemaligen
Klosterkirche (Rolf Brinkmann, Beobachtungen an den Resten der ehemaligen Klosterkirche
Wonnental), des übrigen Klostergevierts, des Beichtvaterhäuschens und eines Teils des Wirtschaftshofs
sowie zur Dachkonstruktion des Beichtvaterhäuschens.

Geschichte des Klosters

Das ehemalige Zisterzienserinnenkloster Wonnental (lat. Jucunda Vallis) ist südlich des Stadtkerns
in einem weiten Bogen der Elz gelegen. Es ist eines der bedeutendsten Kulturdenkmale
Kenzingens7. Die von einer Mauer umgebene Klosteranlage gliederte sich in zwei Bereiche.
Nördlich befand sich die äußere Klausur, wo sich um einen großen Hofraum Gebäude für
Angestellte, Verwaltung, Versorgung und Landwirtschaft gruppierten. Südlich davon lag die
innere Klausur, in der die Ordensschwestern lebten und die sie normalerweise nie verließen.
Sie setzte sich zusammen aus Kirche und Konventsflügeln, die ein großes Gebäudegeviert bildeten
, sowie gärtnerisch gestalteten Freiräumen sowohl im Innenhof als auch außen vorgelagert
, von der Außenwelt mit einer hohen Umfassungsmauer abgeschieden. Sozusagen als Mittler
zwischen Außenwelt und innerer Klausur waren im Nordflügel des Gevierts Kirche und
Abtei untergebracht.

Der überwiegende Teil der heute anzutreffenden Baulichkeiten ist im Laufe des 18. Jahrhunderts
entstanden, doch lassen sich einzelne Teile davon bis ins frühe 14. Jahrhundert zurück-

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