Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 157
(PDF, 62 MB)
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hinter den an der Straße stehenden Wohnhäusern handelt. Sie lassen aber noch erkennen, dass
das Gebäude einst eine durchlaufende Dachfläche besessen hat.

Auf dem Vogelschaugemälde von 1753 ist in der rechten Bildhälfte dieses Gebäude in seiner
ganzen Länge mit durchlaufendem Satteldach wiedergegeben, das den Wirtschaftshof nach
hinten abschließt. Seine sieben rundbogigen Tore sind alle mit einem schrägen Band aus
abwechselnd roten und weißen Vierecken bemalt. Es handelt sich um das Wappen des Zisterzienserordens
, wie es eingangs bereits beim Portal der Abtei beobachtet werden konnte. Zwischen
den Toren sind in unregelmäßiger Folge Türen und kleine Fensteröffnungen verteilt.

Eine erhaltene Bauzeichnung zeigt ein solches Gebäude, nur erheblich kürzer55. Dennoch dürfte
das dort angegebene Raumprogramm die frühere Nutzung des Gebäudes ungefähr beschreiben
, bestehend aus Pferde-, Ochsen-, Kuh- und Schafstall, Pferdestall für Gäste, Schopf und
einer kleinen Wohneinheit für Angestellte. Nach Angaben aus dem Wonnentaler Totenbuch'4
und einer Kurzfassung der Klosterchronik von 1738" dürfte „die neue Scheuern und die Stallung
im Langbau" im Zeitraum nach 1721 aber noch vor 1738 „von grundt auf gebaut worden
" sein.

Nach Aufhebung des Klosters wurden das Ökonomiegebäude und sein Vorgelände parzelliert
und östlich davor neue Wohnhäuser gebaut. Auf diese Weise sind Gehöfte mit Wohnhaus, seitlicher
Zufahrt und hinten querstehender Scheune mit Stall entstanden, wie sie für dörfliche und
kleinstädtische Siedlungen der Region typisch sind. Die verbliebenen Teilstücke des langen
Gebäudes entsprechen noch etwa seiner Hälfte. Das südlichste Teilstück ist 1964 abgetragen
worden, das nördlichste hinter Hausnummer 20 fiel 1986 der Spitzhacke zum Opfer und jenes
hinter Hausnummer 24 ist durch einen Neubau etwa gleicher Größe ersetzt worden.

13. Verwalter- und Gesindehaus, Schweineställe (abgegangen)56

Dem langen Scheunen- und Stallgebäude gegenüber lag nach Auskunft des Lageplans von
1806 ein Gebäude mit der ,, Wohnung des Verwalters und Gesindes", also für das Personal, das
den klostereigenen landwirtschaftlichen Betrieb führte. Das Vogelschaugemälde von 1753
zeigt auf einem gemauerten Erdgeschoss ein Obergeschoss aus Fachwerk. Auf der Rückseite -
in diesem Fall dem Betrachter zugekehrt - nahm ein schmaler Baukörper aus Fachwerk vermutlich
den Abort auf, dessen Entsorgung gleich in den angrenzenden Weiher erfolgte. Nördlich
und südlich befanden sich offenbar mit einer Hecke umfriedete Gemüsegärten. Die Klosterchronik
vermerkt für das Jahr 1708: „In disem jähr ist auch das noch stehente gesündhauß
gehauen worden. "

Nördlich daran angebaut lagen die Schweineställe. Auf dem Vogelschaugemälde erscheinen sie
recht kurz und als Holzbau, wogegen sie auf dem Lageplan 1806 deutlich länger eingetragen
sind. Zu dieser Länge passt eine erhaltene Bauzeichnung des 18. Jahrhunderts, die innerhalb
massiver Außenwände 19 Stallplätze vorsah5s. In der Klosterchronik wird 1708 und 1724 von
Bauarbeiten an Schweineställen berichtet59.

14. Wasserstelle und Klosterweiher (verfüllt)

Das Vogelschaugemälde von 1753 zeigt im nördlichen Teil des Wirtschaftshofs eine Wasserstelle
mit Trog, in den über eine Wippkonstruktion Wasser geschöpft werden konnte. Davon ist
im Gelände heute nichts mehr zu finden.

Östlich des Wirtschaftshofs lag ein größerer Weiher, der sich auf dem Vogelschaugemälde von

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