Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 165
(PDF, 62 MB)
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ralperspektive, sodass der rechte Bildrand nach Norden gerichtet ist, wo die Stadt Kenzingen
liegen würde. In der linken Bildhälfte liegt das Klostergeviert, in der rechten der Wirtschaftshof
, im Zentrum der Darstellung die Klosterkirche und das so genannte Beichtvaterhäuschen.
Im Vordergrund ist der Überschwemmungsbereich der Elz dunkel dargestellt, von rechts
schiebt sich der Klosterweiher ins Bild und im Hintergrund werden der Kaiserstuhl oder die
Vogesen sichtbar. Im 18. Jahrhundert waren Idealansichten großartiger Neubauplanungen sehr
beliebt und verbreitet, doch weist die Wonnentaler Darstellung mit ihren zahlreichen Einzelheiten
und der Belebung durch Personen und Tiere nicht die typischen Merkmale dieses Bildtypus
auf. Es kann davon ausgegangen werden, dass das Motiv der damals angetroffenen Situation
entspricht. Im nachfolgenden Text wird auf dieses Bild mit der Formel 'Vogelschaugemälde
von 1753' mehrfach verwiesen.

Ein weiteres Bild, das ebenfalls die gesamte Klosteranlage aus der Vogelschau zeigt, ist als
Vedute in eine Porträtdarstellung des Tennenbacher Abts Leopold Münzer eingefügt3. Seine
Entstehung ist innerhalb dessen Amtszeit im Zeitraum von 1725 bis 1754 zu suchen. Im Vergleich
zum Vogelschaugemälde von 1753 ist die Darstellung weit weniger differenziert und
präzise ausgearbeitet von geringer Aussagekraft. Das Klostergeviert ist zu einem weitläufigen
Quadrat ausgedehnt und die Nebengebäude an der Nordseite des Wirtschaftshofs so stark in die
Länge gezogen, dass ein rechteckiger Hofraum entstanden ist. Besonders hervorgehoben ist die
Abtei, wogegen die Kirche nur an den größeren Fenstern zu erkennen ist und auffälligerweise
keinen nach Osten vorspringenden Chorbereich besitzt.

Ein Lageplan mit Legende wurde in Verbindung mit der Auflösung des Klosters im Jahr 1806
durch Geometer Peter Alexander Harscher (hier ,Harcher' geschrieben) erstellt4. Er liefert insbesondere
für die Benennung der einzelnen Baulichkeiten wertvolle Informationen. Im nachfolgenden
Text wird darauf wiederholt mit der Formel 'Lageplan von 1806' Bezug genommen.

Ein Konvolut von Bauplänen steht in Verbindung mit Wonnental5. Da sie getrennt vom zugehörigen
Aktenmaterial gesammelt worden sind, besteht keine Zuordnung zu eventuell damit in
Zusammenhang stehenden Schriftquellen. Einzelne Blätter davon konnten in die Baugeschichte
des Klosters eingebunden werden. Sie werden an entsprechender Stelle behandelt.

Neben den bekannten und publizierten Schriftquellen, zuvorderst den beiden Texten Conrad
Burgers "Itinerarium oder Raisbüchlein'"1 und "Chronik des Cisterzienserinnen-Klosters Wonnenthal
"7, die mit dessen Tod um 1680 enden, wurden in Verbindung mit der Dokumentation
des so genannten Beichtvaterhäuschens eine Reihe von bisher nicht edierten Quellentexten
gesichtet und bezüglich ihrer Aussagen zur Baugeschichte ausgewertet. Es handelt sich hierbei
um Visitationsprotokolle des 16. Jahrhunderts, die Fortsetzung der Klosterchronik bis zum Jahr
1742s, eine vermutlich damals für den Druck bestimmte Kurzfassung der Chronik aus dem Jahr
1738'' und ein Inventarverzeichnis von der Auflösung des Klosters 180510.

Ehemalige Abtei und anschließender Teil des Nordflügels

(Wonnental, Hausnummern 1, 23, 22, 21)

Den Wonnentaler Weg aus der Stadt oder den Einfangweg von der Bundestrasse her kommend,
bewegt man sich direkt auf die Nordwestecke des Klostergevierts zu. Auch schon zu klösterlicher
Zeit traf man zuerst auf diese Ecke. Mit dem reich verzierten Portal fand und findet sich
hier zugleich auch das wertvollste Stück Bauplastik innerhalb der Außenfassaden des ehemaligen
Klosters.

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