Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 178
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2007-26-27/0180
Außer der vom Treppenhaus hereinführenden Tür besaß der lang gestrecke Raum eine Verbindung
zum südöstlichen Eckraum. Hier ist die Ausrichtung der Tür zu beachten, deren Gewände
zum südöstlichen Eckraum hin platziert ist und deren Türblatt in den langgestreckten Raum
hinein aufschlug. Man betrat letzteren also vom Südostraum aus - und nicht umgekehrt (Im
weiteren Text wird diese zum Verständnis der Grundrissstruktur wichtige Ausrichtung von Türöffnungen
durch Umschreibung der Bewegungsrichtung berücksichtigt).

Vom Südostraum aus konnte man den Raum unter der Treppe betreten, von wo aus der Kachelofen
beschickt wurde, und eine weitere Tür führte in den anschließenden Nordflügel. Sie
besitzt im Gegensatz zu den Steingewänden der anderen Öffnungen nur einen hölzernen Rahmen
mit der eingeschnitzten Jahreszahl 1729, wurde jedoch um eine seitliche Durchreiche
ergänzt. Zugänglich war der Südostraum vom Westflügel her, von dessen hofseitigem Gang
eine Türöffnung hereinführte, und belichtet wurde er von einem hoch liegenden Fenster zum
Innenhof, das in einen dort vorbeifuhrenden Gang mündete. In den Raum war die Unterkonstruktion
einer Zwischentreppe, die vom Treppenpodest ins 1. Obergeschoss führte, eingestellt.

Vom Eingangsflur gelangt man in einen östlich gelegenen Raum, der ebenfalls mit einem
Kreuzgratgewölbe ausgestattet ist. In seinem südlichen Teil hängt eine Reihe von Befunden mit
einem Einbau zusammen, dessen genaue Form und Funktion nicht ergründet werden konnten.
Hier öffnete sich eine Tür vom ersten Treppenpodest aus, deren Öffnung folglich ins 1. Obergeschoss
reichte. Unterhalb derselben sind Reste weiterer vermauerter Öffnungen zu finden.
Am naheliegendsten wäre eine Interpretation als Abort, wenn nicht gerade einen Treppenlauf
höher ebenfalls einer zu finden wäre (siehe unten).

Auf demselben Treppenpodest lag noch eine weitere Türöffnung, die sich nach Süden öffnete
und von der über ein kleines Podest eine Treppe in östlicher Richtung direkt in den Südostraum
des 1. Obergeschosses führte. Die Treppe wurde später um 90 Grad gedreht, um fortan ohne
Podest steil in südliche Richtung aufzusteigen. Grund für die Änderung dürfte der störende
Unterbau im Südostraum des Erdgeschosses gewesen sein, der nun entfallen konnte.

Im 1. Obergeschoss lag neben dem Treppenflur ein Abort, dessen Sitz in die Mauerstärke der
Nordwand eingelassen war und dessen Tür aus Platzmangel nach außen aufschlug. Er geht in
dieser Anlage auf die Bauzeit zurück. Entlang der Westfassade lag wiederum ein lang gestreckter
Raum, dezent geschmückt mit einem umlaufenden Stuckprofil an der Decke und von einem
Kachelofen beheizt, der von der Treppe her beschickt werden konnte. Wie im Erdgeschoss
konnte der Raum durch eine weitere Tür betreten werden. Sie führte vom Südostraum herein,
welcher seinerseits vom hofseitig gelegenen Gang des Westflügels betreten werden konnte und
von wo weitere Türen in den Bereich östlich der Treppe und in den Nordflügel hineinführten,
letztere mit Steingewände und der Jahreszahl 1575 auf den Vorgängerbau zurückgehend. Darüber
hinaus mündete hier die vom ersten Treppenpodest heraufführende Stiege. Der Boden
des Südostraums ist mit Ziegelplatten belegt und in seine Westwand ist ein kleiner Wandschrank
eingelassen.

Der schmale Raum im nordöstlichen Teil der Grundfläche war ursprünglich nicht vom Treppenhaus
sondern nur vom Südostraum her zugänglich. Zum Nordflügel hin bestand hingegen
eine weite Durchgangsöffnung, demzufolge dieser Raum offensichtlich unmittelbar den Räumlichkeiten
im Nordflügel angeschlossen war. In der Öffnung des vermauerten hohen Spitzbogenfensters
wurde hier ein Wandschrank untergebracht. Die beiden westlichen Raumecken
dienten anderen Nutzungen: südwestlich der bisher nicht interpretierten, vom ersten Treppenpodest
aus erschlossenen Baustruktur, nordwestlich dem Abort, welcher vom Treppenhaus her
zugänglich war.

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