Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 184
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2007-26-27/0186
Das Obergeschoss weist in der Außenfassade eine regelmäßige Reihung gleichartiger, einfacher
Fensteröffnungen in 13 Achsen auf, hinter denen sich ursprünglich eine Reihe von Räumlichkeiten
verbarg. Zugänglich waren sie von einem hofseitig verlaufenden Gang. Dieser besaß
gegenüber der Außenseite nur etwa die halbe Anzahl von Fensteröffnungen, deren Form und
Ausführung sich zudem auffällig davon unterscheidet, während das Vogelschaugemälde von
1753 eine dichtere Reihung zeigt. Bei Hausnummer 2 sind hier noch Reste aufgemalter ornamentaler
Fenstereinfassungen zu beobachten, wie sie auf einer historischen Aufnahme auch für
weitere Öffnungen schemenhaft zu erkennen sind (Abb. 18).

Über die ganze Länge des Westflügels spannte sich eine einheitlich abgezimmerte Dachwerkskonstruktion
mit liegendem Stuhl, von der die südlichen drei Viertel erhalten geblieben
sind und der Abschnitt von Hausnummer 2 vollständig ersetzt worden ist. Zur dendrochrono-
logischen Altersbestimmung wurden Proben im Abschnitt von Hausnummer 3 entnommen, die
eine Fällung der Bauhölzer für die Jahre nach 1724 zum Ergebnis hatte30.

Eine Bauzeichnung zum Westflügel

Vom Bau des Westflügels hat sich eine Bauzeichnung erhalten, die Grundrisse von Erd- und
Obergeschoss und eine Ansicht der Außenseite enthält (Abb. I9f]. Sie ist als einzige des ganzen
Konvoluts mit Siegel und den Signaturen von Äbtissin, Priorin und "Johann Mathiß
baumstr." versehen, was wohl zu bedeuten hat, dass die Planung in dieser Form zur Ausführung
freigegeben worden war.

Das Erdgeschoss wird auf der Zeichnung von einem hofseitigen Gang mit weiten Öffnungen
und mehreren kreuzgratgewölbten Räumen unterschiedlicher Größe eingenommen, ganz so
wie es sich am heutigen Bestand des Westflügels nachvollziehen lässt. Nahe dem linken (nördlichen
) Ende ist eine große gemauerte Herdstelle eingezeichnet, nahe dem anderen (südlichen)
Ende ein Backofen nachgetragen und ganz rechts ist ein Treppenhaus zu erkennen. Zwei
Durchgänge von außen zum hofseitigen Gang waren vorgesehen, einer davon im mittleren
Bereich, etwa an jener Stelle, wo sich heute der Zugang in die Gaststätte befindet, der andere
am linken (nördlichen) Ende anstelle des heutigen Garagentors. Die in dessen Weiterführung
zu suchende Türöffnung in der innen liegenden Längswand lässt sich anhand eines Abdrucks
im Wandputz noch deutlich nachvollziehen. Die erdgeschossigen Öffnungen sind auf der
Ansichtszeichnung klein und vergittert dargestellt.

Für das Obergeschoss enthält der Plan eine Reihe von Räumen zumeist ähnlicher Größe. In
einem davon ist der dem erdgeschossigen Herd zugehörige Kamin eingetragen. Zum Hof hin
verläuft ein Gang mit nur einer dünnen Fachwerkwand und gerade halb so vielen Fensteröffnungen
als bei der Außenfassade. Deren Anzahl lässt sich zwar mit dem heutigen Bestand etwa
in Deckung bringen, doch ist die Hofwand im Unterschied zur Zeichnung aus Mauerwerk
errichtet. Nicht geklärt ist, ob es sich dabei um eine von der Planung abweichende Ausführung
oder um eine spätere Veränderung handelt. Das Vogelschaugemälde von 1753 zeigt hingegen
in der Hofwand eine deutlich größere Fensterzahl, was sich weder mit der Planung noch mit
dem Bestand in Übereinstimmung bringen lässt.

Die Anordnung der Türöffnung in der Planzeichnung ganz links (Nordseite) setzt einen Baukörper
voraus, an den angebaut werden sollte. Rechter Hand (Südseite), wo der Westflügel
heute unvermittelt gegen das Endstück des Südflügels stößt, ist auf der Bauzeichnung eine
eigene Abschlusswand mit angedeuteter Eckquaderung dargestellt. Das Dach ist hier zwar als

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