Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 201
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2007-26-27/0203
Mit dem Wiederaufbau und einem nachträglichen
Umbau, beides im Laufe des 16. Jahrhunderts
, war ein kleines aber feines Wohngebäude
außerhalb des Klostergevierts entstanden
. Der Umbau erfolgte dabei vermutlich
nicht zufällig in den 1570er-Jahren, als mutmaßlich
auch ein neues Abteigebäude errichtet
worden ist. Das Gebäude nahm in beiden
Geschossen Wohneinheiten gleichen
Zuschnitts auf, bestehend aus Flur, Stube und
Küche, jeweils mit eigener Eingangstür (Abb.
31). Als Wohnhaus u.a. für einen hier dauerhaft
anwesenden Priester oder Pater wäre es
durchaus geeignet gewesen, ebenso gut aber
auch für einen Verwalter oder als Unterkunft
für männliche Würdenträger und Gäste. Ob es
für die damalige Zeit schon als Beichtvaterhäuschen
bezeichnet werden kann, ist vor
allem deshalb fraglich, weil Angaben Conrad
Burgers in der Chronik über einen Umbau desselben
zu den Ergebnissen der Untersuchung
nicht passen wollen: "Den 22. Januar a. 1661
ist daß Beichthäuslin mit neüwem tachstuel
uffgericht und in etwas verenderet wordeM."
Und im Raisbüchlein: "Anno 1661. - Den 22.
Jan. ist das Beichthäuslin zu Wunnenthal
abgebrochen und wider mit neuem Holtz aufgebaut
worden, und hab ich die Kammer zu
der Stuben brechen lassen, dieweil das Stüblin
zu klein war65." Die Angabe, wonach das
Dachwerk 1661 neu aufgerichtet worden sei,
passt nicht zum Ergebnis der dendrochronolo-
gischen Altersbestimmung.

Aufwertung des so genannten Beichtvaterhäuschens
Im 18. Jahrhundert erfolgten kleinere Umbauten
, die das Gebäude nicht grundlegend veränderten
aber aufwerteten. Im Südwestraum des
Erdgeschosses wurde die Decke mit Brettern
und profilierten Deckleisten neu verschalt,
wovon Teile dendrochronologisch in die Zeit
nach 1723 datiert werden konnten. Im Oberge-
schoss wurde beinahe die gesamte Westwand
des Südwestraums geöffnet. In deren nördlichem
Drittel führte ein Durchgang in einen vorkragenden
kleinen Fachwerkerker (Abb. 32).

Abb. 32: Fachwerkerker mit derselben Tragkonstruktion
und etwa derselben Größe wie jener, der
dem so genannten Beichtvaterhäuschen im 18.
Jahrhundert angefugt worden ist (Stein am Rhein,
Rathausplatz).
Foto: Stefan King











Abort

t

Norden

Abb. 33: Grundriss des Obergeschosses des so
genannten Beichtvaterhäuschens. Grau dargestellt
ist die Rekonstruktion im Zustand nach dem
Umbau im 18. Jahrhundert.
Zeichnung: Stefan King

201


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