Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 205
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2007-26-27/0207
Scheunen- und Stallgebäude

(Wonnentaler Weg 22-28; teilweise abgegangen)

Der dem Klostergeviert nördlich vorgelagerte Wirtschaftshof war als äußere Klausur mit einer
lockeren Bebauung umstanden, wurde im Nordosten vom Klosterweiher begrenzt, die verbliebenen
Lücken dazwischen wurden mit einer Mauer geschlossen. So zeigen ihn das Vogelschaugemälde
von 1753 und der Lageplan von 1806. Am nördlichen Ende führte der von der
Stadt kommende Weg durch ein Tor herein, zu beiden Seiten flankiert von Taglöhnerhaus und
Botenhaus. An der östlichen Seite lagen freistehend das Verwalter- und Gesindehaus mit daran
anstoßenden Schweineställen. Südlich davon befanden sich Nutzgärten und das so genannte
Beichtvaterhäuschen. Den westlichen Abschluss des Hofs bildete ein stattliches, langgestrecktes
Ökonomiegebäude (Abb. 38).

Der Baubestand des Scheunen- und Stallgebäudes

Von der Bebauung um den Wirtschaftshof haben sich einzig vom Scheunen- und Stallgebäude
einzelne Abschnitte bis heute erhalten. Dabei handelt es sich um die Rückgebäude hinter den
an der Straße stehenden Wohnhäusern am Wonnentaler Weg. In den gemauerten Außenwänden
öffnen sich weite Rundbogentore und Türöffnungen mit stichbogigem Sturz zum einstigen
Hofraum hin. In der Länge maß das Gebäude einst 96 m. Das Dachwerk wird von liegenden
Stühlen in zwei Ebenen übereinander gebildet. Auf dem Vogelschaugemälde von 1753 ist es in
voller Länge mit durchlaufendem Satteldach wiedergegeben, wie es den Wirtschaftshof nach
hinten abschließt. Sieben rundbogige Tore sind dargestellt, deren Torflügel alle mit einem
schrägen Band aus abwechselnd roten und weißen Vierecken bemalt sind. Es handelt sich um
das Zisterzienserwappen, wie es auch im Portalaufsatz der Abtei wieder zu finden ist. Zwischen
den Toren sind in unregelmäßiger Zahl Türen und kleine Fensteröffnungen verteilt.

Eine Bauzeichnung zum Scheunen- und Stallgebäude

Mit dem Ökonomiegebäude kann eine Bauzeichnung in Verbindung gebracht werden, die den
Grundriss eines lang gezogenen Gebäudes zeigt (Abb. 39)73. Eine seiner Längswände ist in
unregelmäßiger Folge von breiten Tor- und schmalen Tür- bzw. Fensteröffnungen durchbrochen
, die einzelne Abschnitte des Gebäudes erschließen. Ihre Nutzung gibt die Beschriftung an.
Von rechts her waren vorgesehen: ein Pferdestall mit neun Standplätzen und Futtergang mit
Einfahrt, ein Ochsenstall und ein Kuhstall für jeweils 18 Tiere mit dazwischen liegendem Futtergang
mit Einfahrt, eine weitere Einfahrt, ein Schafstall, ein Gaststall mit neun Pferdeplätzen,
ein Schopf mit Einfahrt und schließlich - ohne Beschriftung - ein Raum mit Tor und Treppe mit
einer dahinter liegenden kleinen Wohneinheit, bestehend aus Stube mit Ofen und Küche mit
Herd.

Der Grundriss auf der Zeichnung entspricht einer Länge von rund 54 m, also bedeutend kürzer
als der um 1806 angetroffene Zustand. Zudem gibt es im Vergleich mit dem Gemälde weniger
Toröffnungen, die Reihenfolge von Toren, Türen und Fenstern ist nicht in Übereinstimmung zu
bringen. Dennoch darf davon ausgegangen werden, dass ein Zusammenhang zwischen Gebäude
und Grundrisszeichnung bestanden hat. Möglicherweise wurde die Planung erweitert, an ein
damals schon bestehendes Gebäude angebaut oder später eine Verlängerung vorgenommen.

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