Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 219
(PDF, 62 MB)
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erwähnten Kirchhoftor. An der östlichen Abbruchkante der Kirchennordwand, die an ihrer oberen
Traufkante um ca. 25 cm nach außen hängt, hat sich die Schräge einer nach oben breiter
werdenden Laibung eines ca. 4,80 m hohen Fensters erhalten, dessen oberer westlicher Bogen-
ansatz gut erkennbar ist. Ca. 20 cm über dem Bogenscheitel ist eine ebenfalls geschrägte Laibung
in gegenläufiger Richtung erkennbar, die sich zu einer runden Öffnung ergänzen lassen
könnte. Ob es sich dabei wirklich um den Rest eines Rundfensters handelt, welches über dem
hohen Kirchenfenster angebracht war, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen, da dieses Fenster,
wollte man es rekonstruieren, in das heutige Traufgesims des Daches einschneiden würde.

3. Nord-Süd-Querwand innerhalb des Kirchenschiffes, Länge ca. 10,90 m, Höhe ca. 10,50 m,
von unten nach oben sich von 68 auf 58 cm verjüngend. Ca. 3,50 m östlich von der Ostwand
des Hauses Nr. 22 wird das Kirchenschiff in seiner ganzen Breite und in seiner ganzen Höhe
unterteilt. Ausweislich der Jahreszahl 1532 im Schlussstein des mittig in dieser Wand im
Untergeschoss eingebauten Portals scheint in jenem Jahr die Wand errichtet worden zu sein.
Der nachträgliche Einbau der Wand in den Kirchenraum ist durch eine deutliche Baufuge, die
sich im Untergeschoss zur Nordwand abzeichnet, erkennbar. Die damalige Äbtissin Anastasia
von Reischach, deren Wappen neben dem des Klosters den Schlussstein im Portalbogen ziert,
war es wohl, die bei den Wiederaufbaumaßnahmen nach den Verwüstungen des Bauernkrieges
von 1525 den Kirchenraum vertikal zweiteilen und damit gleichzeitig den Nonnenchor
von ursprünglich ca. 23 m Länge auf nun ca. 9,50 m verkürzen ließ. Die östliche Begrenzung

der Empore dürfte auf Höhe der auffallend gestalteten
Wandkonsole in der Südwand der Kirche gelegen haben.
Jedenfalls liegt die vorher beschriebene Zugangstür zur
Empore genau in der Südostecke derselben. Natürlich
wäre auch eine noch weitere Ausdehnung der Empore
nach Osten hin denkbar, jedoch können an der Südwand
der Kirche keine weiteren Konsolen beobachtet werden,
da diese Wand heute verputzt ist. Im Untergeschoss ist
dicht am Boden, ganz in der Nordostecke der Trennwand
, eine Spolie eingebaut. Der spitzbogige rote Sandstein
, 95 cm breit, 85 cm hoch, mit einem in der Mittelachse
angeordneten runden Loch, Durchmesser 31 cm,
zeigt seine glatte Innenseite, während die profilierte
Abb. 10 Schauseite in der Mauer steckt (Abb. 10).

Das bereits erwähnte Portal mit Rundbogen
von 1532 ist genau in der Mitte der Trennwand
eingebaut. Die Schauseite mit den Wappen ist
nach Westen gerichtet. Die Portalschwelle aus
ca. 8 cm dicken, roten Sandsteinplatten liegt
auf der Höhe des Kellerraumes westlich der
Trennwand. Der Scheitelstein des Portalbogens
ist erhöht und trägt, wie bereits erwähnt,
neben der Jahreszahl 1532 die Wappen des
Klosters und der Äbtissin, getrennt durch
einen Krummstab (Abb. 11). Innen und außen
wird die Portalkante durch einen kräftigen
Falz gerahmt. Die Kloben der Türflügel haben

Abb. 11

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