Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 220
(PDF, 62 MB)
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Abb. 12

Abb. 13

sich auf der östlichen Innenseite des Portals erhalten. In der Wandfläche des Untergeschosses
auf beiden Seiten des Portals ist je eine rechteckige, auf der Innen- und Außenseite sandsteinumrahmte
Öffnung, ca. 60 x 30 cm i.L. groß, eingebaut. Auf der Ostseite der Wand haben beide
Öffnungen einen umlaufenden Falz für eine am Sturz angebrachte Verschlussklappe. Auf der
Westseite hingegen sind die Kanten der Sandsteinrahmen gefasst (Südseite) bzw. mit einer
Hohlkehle versehen (Nordseite) (Abb. 12 und 13).

Vom heutigen Fußboden des Kellerraumes liegen die Bankhöhen der Fensterchen etwa 1,60
m hoch. Als Ausgabe- oder Sprechöffnungen kommen sie daher kaum in Frage, hätten doch
im Innenraum der Unterkirche an der Ostseite der Trennwand Ausgabe- oder Sprechräume vorhanden
sein müssen, wofür es keine Hinweise am Baubestand gibt. Eher symbolisiert die 1532
neu geschaffene Eingangssituation in die verkürzte Kirche mit der Dreiergruppe der Öffnungen
die Dreifaltigkeit, ein durchaus geläufiges Motiv zisterziensischer Kirchenbauten.

Noch eine Besonderheit ist am Eingangsportal zu beobachten: Die 60 cm tiefe Portallaibung
ist in eine senkrechte Wandscheibe eingemauert, die gegenüber der sich leicht nach oben verjüngenden
Trennwand um ca. 5 cm zurückspringt und die deutlich als nachträglicher Einbau
erkennbar ist. Auch der Putz von Trennwand und eingefügter Wandscheibe unterscheidet sich
auffällig. Aus dieser Beobachtung muss geschlossen werden, dass Trennwand und Portal nicht
gleichzeitig errichtet worden sein können, und es stellt sich die Frage nach der Datierung der
Trennwand.

4. Die Holzbalkendecke über dem Untergeschoss zwischen Ostwand von Haus Nr. 22 und der
vorbeschriebenen Trennwand. Der heutige Kellerraum ist in Nord-Süd-Richtung 11,85 m lang
und in Ost-West-Richtung ca. 3,45 m breit. Im Osten wird er begrenzt durch die bereits
beschriebene Trennwand mit Rundbogenportal von 1532 und den zwei kleinen Rechtecköffnungen
. In der Nordwand, ganz in der Ostecke, befindet sich die zugemauerte Nische des
Renaissance-Portals. Gegenüber führt die mit Sandstein gerahmte und mit Doppelwappen
geschmückte Tür von 1575 in den Kreuzgang. Die Ostwand des Kellers besteht aus einer mit
Bruchsteinen ausgeriegelten Fachwerkwand, die in der Raummitte durch eine Ost-West-Querwand
zweigeteilt ist. Die Nordhälfte der Fachwerkwand, deren Schwelle auf einem 30 cm
hohen Bruchsteinsockel aufliegt, ist durch sägerauhe senkrechte Pfosten und waagerechte Riegel
sehr regelmäßig ausgebildet. In den Gefachausmauerungen fallen horizontal eingelegte

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