Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 283
(PDF, 62 MB)
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Grußwort zur Jubiläumsveranstaltung

am 18. November 2005 in Bürgersaal des Rathauses zu Kenzingen

Dr. Ulrich P. Ecker

Vorsitzender Breisgau-Geschichtsverein Schau-ins-Land e.V.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
Sehr geehrter Herr Landrat,
lieber Herr Weber,
meine Damen und Herren,

vielen Dank für die Einladung zur Feier dieses Jubiläums, der ich als Vorsitzender des Breisgau
-Geschichtsvereins, sozusagen des großen älteren Bruders der Kenzinger Arbeitsgemeinschaft
für Geschichte und Landeskunde, gerne gefolgt bin.

Geradezu ein junger Spund ist mit ihren 25 Jahren die Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und
Landeskunde in Kenzingen im Vergleich zum Breisgau-Geschichtsverein Schau-ins-Land, der
seine Wurzeln in der 1828 gegründeten „Gesellschaft zur Beförderung der Geschichts-, Alterthums
- und Volkskunde von Freiburg, Breisgau und den angränzenden Landschaften" und dem
1873 entstandenen Verein Schau-ins-Land hat.

Sowohl die Arbeitsgemeinschaft als auch der Breisgau-Geschichtsverein sind Kinder ihrer
Zeit.

Das Lebensgefühl der Romantik, neu erwachtes Nationalbewusstsein und Heimatliebe standen
an der Wiege des Breisgau-Geschichtsvereins. Die "Aufhellung der vaterländischen Geschichte
" auf regionaler Ebene war damals im 19. Jahrhundert erklärtes Ziel, wobei im Vordergrund
des Interesses die Beschäftigung mit dem Mittelalter als der „ruhmreichsten Epoche der deutschen
Geschichte" stand. So erklärte Professor Dämmert, der Herausgeber der Zeitschrift der
„Gesellschaft zur Beförderung der Geschichtskunde" 1869, dass der Verein auf dem Wege der
„ausschließlichen Erforschung des zunächst liegenden Kreises [...] einen, wenn auch noch so
kleinen Beitrag zur Erreichung des allgemeinen Ziels einer nationalen Geschichte liefern"
wolle. Sich mit der älteren Geschichte auf regionaler oder lokaler Ebene zu befassen, war freilich
im Vormärz und nach 1848 auch weniger gefährlich, denn von Seiten der Regierungen in
den Einzelstaaten wurde die Beschäftigung mit neuerer deutscher Geschichte und womöglich
gar mit ihren gesamtdeutschen und demokratischen Tendenzen argwöhnisch beobachtet.

Die Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Landeskunde in Kenzingen hatte im Ursprung
einen ganz anderen Hintergrund.

Sie entstand in einer Zeit, als zum einen Geschichtsbewusstsein als Teil des gesellschaftlichen
und politischen Selbstverständnisses ein neues Gewicht bekam und sich zum anderen zugleich
ein historischer Perspektivwechsel vollzog, der sich in der Hinwendung zur Regionalgeschichte
, Alltagsgeschichte, Heimatgeschichte und Geschichte von unten ausdrückt (vgl. hier
und im Folgenden Karl-Heinz Debacher, Regionales Bewusstsein - Historische Vereine am
Oberrhein, Offenburg 1996). Die neue Geschichtsbewegung seit den 70er- und 80er-Jahren des
20. Jahrhunderts ist - wie es einmal formuliert wurde - „aus dem Unbehagen an den inhumanen
Zwängen der heutigen Gesellschaft entsprungen, sozusagen als Absetzbewegung in den
überschaubaren, emotionsstarken Nahbereich des konkreten Menschen, der als Subjekt der
Geschichte ernst genommen werden will".

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