Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
28. und 29. Jahrgang.2008/2009
Seite: 167
(PDF, 48 MB)
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tung; er sollte im Ort gegenwärtig sein, den wir miteinander teilen und auch in unseren Vereinen
und Organisationen, in den Weinbergen, die Sie bearbeiten und aus denen Sie den guten
Bombacher Wein ernten. Deshalb feiern wir dieses Fest, das ja in besonderer Weise unsere
Lebensfreude widerspiegelt. Manchmal hat es Gott ja schwer in unserer Mitte heimisch zu
bleiben, und daran wollen wir uns erinnern lassen.

Der Wein ist so bedeutsam, dass er in der Bibel 204 Mal vorkommt, so tun wir also gut daran,
einmal auch in einem Gottesdienst über ihn und seine Bedeutung für uns Menschen nachzudenken
. Heute hören wir das Wort: „ Geh hin und iss dein Brot mit Freuden, trink deinen Wein
mit gutem Mut; denn so hat es Gott für die Menschen vorgesehen, und so gefällt es ihm. "

Brot und Wein gehören in der Bibel oft zusammen, denken wir nur an die Feier der Eucharistie
. Sie sind Symbole der Lebensfreude und der Fülle menschlichen Lebens, denn wem das
Brot fehlt, der ist arm, dem droht Hunger und damit ist sein Leben bedroht. Wem der Wein im
Leben fehlt, leidet unter dem Mangel an Lebensfreude, denn wir trinken ja gerade in Gemeinschaft
und mit Freunden ein Glas Wein, zu einem guten Essen oder wenn wir uns vom Tag
erholen. Wer genug Brot zum Essen hat und auch auf seinen Wein nicht verzichten muss, der
kann im Grunde nur Dankbarkeit empfinden, weil er fühlt, dass er lebt und in seinem Leben
reicher lebt, als viele andere Menschen.

Wir haben das Brot zum Leben, wobei das Brot - wie es in der Vaterunser-Bitte um das tägliche
Brot gemeint ist - für viele Dinge stehen kann, die ein Mensch zum Leben braucht: Ein
Dach über dem Kopf, Gesundheit, Arbeit, Freunde, einen Ort an dem man zu Hause und heimisch
ist, ja auch die Liebe gehört dazu, weil wir auch ohne sie nicht leben könnten. Der Wein
hat dadurch seine besondere Bedeutung, weil er gedanklich immer mit Fest und Lebensfreude
verbunden ist, mit all dem, was wir als Genuss über unsere Grundnahrungsmittel zum und im
Leben haben dürfen. Wem das Brot zum Leben fehlt, der wird erst recht keinen Wein zu Hause
haben, doch wer sich und anderen mit Wein eine Freude machen kann, der wird immer auch
etwas zu Essen und immer ein wenig mehr zum Leben haben, als er braucht.

Darum wird der Mensch aufgefordert: „ Geh hin und iss dein Brot mit Freuden, trink deinen
Wein mit gutem Mut; denn so hat es Gott für die Menschen vorgesehen, und so gefällt es ihm. "
Auch das Gottesbild das uns hier vermittelt wird, ist ja so ganz anders, als wir es uns oft vorstellen
. Wir haben aus Gott, wenn er denn überhaupt noch eine Rolle in unserem Leben spielt,
einen grauen Moralapostel gemacht, der in den Wolken thront und uns ständig sagt, was wir
tun sollen oder besser nicht. Doch schauen wir uns mit wachen Augen in der Schöpfung um,
so erahnen wir etwas von dem Gott, der uns aus der Fülle heraus leben lässt, der der Welt Licht
und Farbe schenkt, wo wir durch unser Tun den Himmel und das Zusammenleben in der guten
Schöpfung Gottes nur allzu oft verdunkeln.

„ Wein ", so wurde es gesagt, „ ist eines der ältesten Kulturgetränke der Menschheit. Bereits den
alten Ägyptern, Griechen und Römern war Wein als allgemeines Heilmittel bekannt. Aber es
war Hippokrates, der den Wein um 400 vor Christus in die Heilkunst für spezifische Anwendungen
einführte. Er nutzte Wein als Kräftigungsmittel für Genesende, als Beruhigungs- und
Schlafmittel, bei Kopfweh und Verstimmungszuständen, als Schmerzmittel, bei Herz-Kreislauf-
Störungen und sogar bei Augenkrankheiten. Außerdem verschrieb er Wein bei Völlegefühl, bei
bakteriellen und toxisch bedingten Darmerkrankungen und als harntreibendes Mittel. Wein

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