Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
30. und 31. Jahrgang.2010/2011
Seite: 15
(PDF, 63 MB)
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Das Fest zum Urbantag von Etyek in der Nähe von Budapest gilt gegenwärtig als das einzige
Ereignis, an dem Produkte aller landesweit bedeutenden Weinbaubetriebe und insofern ein größtmögliches
Spektrum der ungarischen Winzerarbeit angetroffen und geprüft werden kann47.
Ebenso sind an anderen ungarischen Weinorten neue Urbanstatuen oder Bildstöcke aufgestellt
worden, so in Hajos, am Bence-Weinberg in Velence, in Zalakaros oder etwa in Monor, wo unter
überall stark in moderner Kunst stilisierten, nicht mehr den Regeln der barocken Ikonologie folgenden
Figuren große Feste um den 25. Mai begangen werden. Die Figuren werden hier oft nur
am Namenstitel („Szent Orbän" [Heiliger Urban]) ausdrücklich erkennbar gemacht.

Damit wird uns jedoch nur ein, wenn auch wegen der Umstände der Revitalisierung herausragendes
Beispiel gezeigt: Ein Beispiel dafür, dass nicht nur am Oberrhein, sondern in den weinproduzierenden
Gegenden Mitteleuropas gesamthaft, übrigens auch in Südtirol
(Tscherms/Marling) und Österreich (etwa in der Wachau), der zeremonielle Gebrauch und die
Exponierung der Urban-Figur heute noch als verbindendes Element und verbindende Tradition
der Weinbau- und Winzerberufe in der mitteleuropäischen önologischen Kultur, insbesondere
ihrer repräsentativen Kultur, namhaft gemacht werden kann48.

Anmerkungen

1 F. Marquart, Kirchen und Klöster in Kenzingen. In: Kenzingen. Auszüge aus der Geschichte der Stadt
Kenzingen. Hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde Kenzingen, Bühl 1953, S. 82, 93.

2 Siehe bei Hans-Otto Mühleisen, Wasenweiler. In: Kunst am Kaiserstuhl. Streifzüge durch eine Kulturlandschaft
. Hrsg. von Hans-Otto Mühleisen, Weiler im Allgäu 2006, S. 82.

3 Hermann Brammer, Burkheim. In: Kunst am Kaiserstuhl (wie Anm. 2), S. 40 f.

4 Vgl. bei Hermann Brammer, Die Barockisierung der Niederrotweiler St. Michaelskirche. Ein Beitrag zur
Baugeschichte der ältesten Kirche im Kaiserstuhl. In: Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins, 101
(1982), S. 227-244, insbes. S. 233 und 242 (Sig. Landesdenkmalamt Karlsruhe, Neg. Nr. 04769).

5 Die Figur am Niederrotweiler Altar (Breisgau/Kaiserstuhl) wurde wohl aus einer anderen Kirche hierher
übernommen und ist als erheblich älter einzuschätzen als das Figurenensemble des um 1520 geschnitzten
Altars selber. Siehe Mühleisen, Wasenweiler (wie Anm. 2), hier S. 47.

6 Siehe neuerdings Hans Sigmund, 1000 Jahre Herdern. Vom ehemaligen Winzerdorf zum 'Klein-Nizza'
von Freiburg, Freiburg 2007, S. 106-108; siehe auch Renate Liessem-Breinlinger, Die Urbanprozession
in Herdern und die Rebleute zur Sonne. In: Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins, 102 (1983), S.
203-212.

7 Georges Klein, Winzer - Küfer - Kunst im Keller. In: Georges Klein, Das Elsässische Museum in Straßburg
, Strasbourg 1987, S. 157 und 156 (Bild).

8 St. Sebastian/Dambach-la-Ville. Deutsche Ausgabe (Text: Rene Haberer, Lucien Gall, Pierre Siegel, M.
Krieg, Hermann Brammer), Benfeld 2003, S. 13. Hinweis dankenswert durch Herrn Dr. Hans-Werner
Retterath, Johannes-Künzig-Institut Freiburg.

9 Habsheim: Aktuell restauriert, urspr. vermutlich aus einer Werkstatt in Freiburg i.Br. stammend, bemaltes
Holz, Höhe 100 cm. Siehe Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin, Bde 1 und 2, Charenton-le-Pont
1998, hierBd 1, S. 539; Breitenbach: Denkmal Nr. 67320402, ebd., hier Bd2, S. 1491; Ottersthal: Ebd.,
hierBd2, S. 1126.

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