Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
30. und 31. Jahrgang.2010/2011
Seite: 52
(PDF, 63 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2011-30-31/0054
den Rücken gekehrt. Er war empört über die duldsame Haltung des Rates Andersglaubenden
gegenüber sowie über seine Zurücksetzung bei der Wahl von Bucers Nachfolger. Als Reaktion
darauf war er dem Ruf nach Ulm gefolgt und hatte dort die Stelle des Superintendenten angetreten
.

vnb vierzig jarwae i<ßalt/
I 0a man mieb mafylt in bifer gÜAlu
Qarinn icb ftben vnb jtcenRig jar/
Iftit fleip gebient bab <£#:ifh ©cbaar.
XVie Iati0 idjö trciG/Üae trcyfjt mein .ßer:/

©er mir feins (Bcyffcö gnabemtty/
T)nb bfeber mir jletflein fcli^ö <£nb/
VTemm meine See! in feine<ßcn9.

Abb. 8: Dr. Ludwig Rabus

In ihrem Schreiben wandte Zell sich nicht nur mit Vorwürfen gegen ihn persönlich, sie sah in
ihm zugleich einen Vertreter der kommenden Generation, in der sich ein rechthaberisches und
rücksichtsloses Verhalten breit machte: „Ihr jungen Männer und Zukömmlinge der Kirchen, ihr
tretet die alten Männer im Grab und die noch leben mit Füßen und wollt, die Welt soll euch
allein hören und glauben, und, wer das nicht glaubt, den soll man gleich zu Stadt und Land ausjagen40
'." Aber man könne den Glauben nicht zwingen und regieren, denn er sei Sache des Herzens
und Gewissens. Dieses Mal antwortete Rabus mit einem Schmähbrief aus Ulm, in dem er
Katharina Zell öffentlich bloßzustellen versuchte. Er warf ihr vor, der Kirche in Straßburg sowie
ihrem Mann viel Unruhe gemacht zu haben. Den Briefwechsel ließ Zell zusammen mit ihrem
„Brieff an die gantze Burgerschafft der Statt Straszburg [...]" drucken, damit diese sich ein
Bild davon machen konnte, ob Katharina „ heidnisch, unchristlich, erstunken und erlogen " ge-

52


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2011-30-31/0054