Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
30. und 31. Jahrgang.2010/2011
Seite: 56
(PDF, 63 MB)
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freudigen Wirken, viele bereitwillige Hände zu öffnen und einzubeziehen. Mit ihrem Organisationstalent
gelang es ihr, in Notzeiten ein dichtes diakonisches Netz zu knüpfen. Aufgrund dieses
außergewöhnlichen Einsatzes nannte man sie dankbar den „Engel von Straßburg"48. Das Pfarrhaus
der Zells stand Hilfesuchenden ebenso offen wie den zahlreichen Gästen, und Reformatoren
, wie zum Beispiel Zwingli und Oekolampad, rühmten die Gastfreundlichkeit der Frau des
Hauses. Ihre Fähigkeit zu trösten und Sterbende zu begleiten war in Straßburg bekannt und der
Reformator Caspar Hedio wünschte ausdrücklich Katharina Zell als Seelsorgerin an seinem
Sterbebett. Der viel gerühmte, versöhnliche Verlauf der Straßburger Reformation war vermutlich
nicht nur das Verdienst der verantwortlichen Männer. Die Straßburgerin dürfte ihren Anteil daran
gehabt haben, da sie bei den oft heftigen Auseinandersetzungen der Theologen immer wieder
die Bedeutsamkeit der geschwisterlichen Liebe und Barmherzigkeit ins Bewusstsein rief. Sie
setzte sich ihren Möglichkeiten entsprechend dafür ein, dass der Streit um die Wahrheit nicht
zu liebloser Rechthaberei verkam.

So war Katharina Zell eine 'Kirchenmutter', die sich am Aufbau der protestantischen Kirche in
Straßburg aktiv beteiligte und sich dabei für das Evangelium in der Öffentlichkeit in Wort und
Tat einsetzte. Von ihrem Leben ist eine Spur zurückgeblieben, die seit der zweiten Hälfte des
20. Jahrhunderts intensiv verfolgt wird, und die ein Zeugnis des Glaubens bleibt, der in der
Liebe tätig ist. Allen Dank, den sie für ihren vielfältigen Dienst empfing, gab Katharina Zell an
ihren Herrn und Meister zurück, indem sie bekannte: „Myn hochfart / ruom / undpracht /jst
allein jnn meynem Herren Jhesu Christ / wie der prophet sagt, wer sich ruemen wille / der rueme
sich des herren49T (Abb. 10)

Abb. 10: Briefunterschrift von Katharina Zell

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