Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
30. und 31. Jahrgang.2010/2011
Seite: 123
(PDF, 63 MB)
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Es scheint, dass die Nikolauskapelle als Armesünderkapelle für die Richtstätte auf dem ca. 750
m südlich liegenden Galgenberg diente. Dieser Galgen wird 1341 im Tennenbacher Güterbuch
erstmals als patibulum in einer Lagebeschreibung des benachbarten Lachenacker und dann bis
in das 17. Jahrhundert hinein erwähnt. Die Richtstätte wurde von Riegel, der Herrschaft Lichteneck
, möglicherweise auch von Kenzingen benutzt. Die Kapelle lag an der alten Straße, die
vom Riegeler Schäfertor nach Kenzingen führte, 1658 ist unweit davon noch die Zollstation
„ bei St. Klaus " genannt. Über diese Straße zog bis zum Abbruch der Kapelle jährlich am Montag
der Bittwoche eine Prozession von Riegel zur Nikolauskapelle, wo ein Gottesdienst abgehalten
wurde15. Die Steine des baufälligen Gotteshauses wurden im Jahr 1659 zum Bau des Kenzinger
Franziskanerklosters verwendet und es ist wiederum kein Zufall, dass gerade der Abt von Et-
tenheimmünster, der bis dahin den Kirchensatz der Nikolauskirche hatte, den Grundstein zum
Franziskanerkloster legte.

Spuren des abgegangenen Ortes Nidingen

Zu den überzeugenden schriftlichen Quellen lassen sich zunächst keine vergleichbaren archäologischen
Belege zur Existenz von Dorf und Kirche in Nidingen vorlegen. Dies hat seinen Grund
auch in den großen Eingriffen, die der glaubhaft gemachte Ort erfahren hat (Abb. 6). Das Gebiet
wird heute von der vierspurig ausgebauten Autobahn A5 durchschnitten, westlich davon liegt
ein etwa 1,5 ha großer Baggersee. Dort und im Bereich des Ziegelwerks mit seinen großen Materialentnahmegruben
sind archäologische Reste völlig beseitigt worden. Die übrigen Flächen
sind überdies durch intensiven Anbau von Mais, mit dem damit einhergehenden Tiefpflügen,
und durch Sonderkulturen von Spargel, die ebenfalls tief in den Boden eingreifen, genutzt. Dies

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Abb. 6: Lage des abgegangenen Weilers Nidingen und der St. Nikolauskapelle. LIDAR-Laserscan.

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