http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2011-30-31/0146
Nach einer angemessenen Aufwertung der Kirche verlangte auch der Außenbau. Da sie über
kein stattliches Portal verfügte, war es an der Zeit, zumindest der schroffen Giebelwand ein einladendes
Aussehen zu geben. Ein hoher Vorbau in der Auffassung eines Triumphbogens, bekrönt
mit der Allegorie einer Ekklesia, versprach in seinem monumentalen Ansatz alle Erwartungen
zu übertreffen (Abb. 10). Als Turm sollte indes ein Dachreiter genügen, der in seiner gestaffelten
Form aber doch recht eindrucksvoll in Erscheinung getreten wäre. Gewährleistet ist seine
schwerlastige Konstruktion durch die Säulenstellung im Innern der Kirche. So kühn und ungewöhnlich
Arnolds Aufriss anmutet, der in der Berücksichtigung einer Statue über dem Eingang
durchaus von barocken Vorbildern inspiriert worden sein könnte - man denke nur an Johann
Christian Wentzingers Bildwerke einer Immaculata über den Portalen der Pfarrkirchen von Merdingen
und Kenzingen -, stieß dieser Vorschlag bei der Baudirektion in Karlsruhe auf ebenso
Abb. 10: Friedrich Arnold, Emmendingen, Entwurf für die Fassade der Evangelischen Stadtkirche,
1811. GLA
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