Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
30. und 31. Jahrgang.2010/2011
Seite: 241
(PDF, 63 MB)
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Abb. 3: Erste Häuser in der Wiesenstraße (Anfang
50er-Jahre), später renoviert, aber auch umgebaut.

3) Kenzingen, Balger (Eigentümer Privatperson
): belegt seit September 1951 von einer
Familie (= drei Personen), die zu den Vertriebenen
, Flüchtlingen, Kriegssachgeschädigten
oder Evakuierten zählte.

4) Kenzingen [kein Ortsteil angegeben] (Eigentümer
Privatperson): belegt seit September
1951 von einer Familie (= vier Personen), die
zu den Vertriebenen, Flüchtlingen, Kriegssachgeschädigten
oder Evakuierten zählte.

Zehn Jahre später wurde die Barackensiedlung
im Alten Grün als "Sorgenkind" der Gemeinde
bezeichnet67. Im Zuge des Barackenräumungsprogramms
hatte sich der Stadtrat (wohl im Januar
1964) dazu entschlossen, in städtischer
Regie im Balger ein Sechs-Familienhaus zu erstellen
, "um einen Teil der Barackenbewohner
aus ihren primitiven Wohnverhältnissen herauszubringen
". Für Ende 1964 wurde mit einer Belegung
gerechnet.

Die Probleme und Streitfragen der damaligen
Zeit spiegelt eine Diskussion in der "Kenzinger
Zeitung" von 1954 wider. Ein Artikel zum sozialen
Wohnungsbau in Kenzingen betonte eingangs
, dass "in jetzigen geordneten Zeiten " die
Wohnungsbaupolitik "öfters Gesprächsstoff,
Reibungspunkt und Schmerzenskind mancher
kommunaler Behörden" sei68. Die Stadt habe
durch die Erschließung des Baugebiets im Balger
der dringendsten Wohnungsnot gesteuert,
aber im Ganzen sei sie nicht behoben. Die Stadt
stehe vor Finanzproblemen und die gestiegenen
Bodenpreise seien besonders für die sozial
Schwachen ein Problem. Dann kam der Verfasser
zum Kernproblem: "Wir freuen uns, dass
man den Heimatvertriebenen in unserer Stadt
mit den vielen neuen Wohnungen so gut entgegenkam
und damit die Voraussetzungen für das
gute Einvernehmen von Alt- und Neubürgern
schuf Nachdem die Umsiedlung im Großen und
Ganzen aber abgeschlossen ist, wäre es auch zu
begrüßen, wenn man den vielen Einheimischen,
die bei der Zuteilung von Staatsmitteln für Bauvorhaben zugunsten der Flüchtlinge zurücktreten
mussten, eine Chance geben würden [sie!]. "Auch merkte der Autor an, dass Kenzingen im Falle
einer Erweiterung des Baugebiets "bestes Ackerland" verloren gehe. Abschließend hoffte er,
dass die Stadt unter diesen Bedingungen das richtige Maß finde.

Abb. 4: Doppelhaus Egerstraße 14/16, gebaut 1950,
lt. Josef Schnabel zusammen mit Ernst Höfer, beide
Sudetendeutsche aus der Gegend Eger.

Abb. 5: Mehrfamilienhaus in der Hebelstraße, gebaut
1958 von den Brüdern Kuspjuweit, die 1949
aus Ostpreußen nach Kenzingen gekommen sind.

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