Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
30. und 31. Jahrgang.2010/2011
Seite: 245
(PDF, 63 MB)
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Das Thema "Sauberkeit" blieb auch bei den
Wohnheimen aktuell, wie ein Brief an die Stadt
von 1962 bezüglich der Gehwegreinigung beweist86
. Der Lagerleiter betonte darin, dass die
Lagerbewohner "in keinem Mietverhältnis"
stünden und daher nicht zu Reinigungsarbeiten
herangezogen werden könnten. Brandis bat um
Reinigung durch die Stadt.

Angesichts der sich verbessernden Lage auf
dem Wohnungsmarkt und der Abnahme der
DDR-Flüchtlinge wurden auch die Übergangs-
Abb. 7: Ehemalige Übergangswohnheime für Ost- Wohnheime abgebaut. War schon das Haus He-
zonenflüchtlinge in der Hebelstraße, gebaut nach belstr. 19 Ende 1962 aufgelöst worden87, so
*960. wurden zum 1. Januar 1964 nur noch zwölf

Wohneinheiten in Kenzinger Übergangswohnheimen
aufgeführt88. Es waren die letzten Einheiten im Kreis Emmendingen. Im Rahmen eines
Ortstermins im Februar 1964 mit einem Vertreter des Regierungspräsidiums (von Hinrich), der
Stadt und der Lagerverwaltung teilte von Hinrich die Auflösung des (Gesamt-)Übergangswohn-
heims Kenzingen mit89. Noch darin wohnende Personen müssten in anderen Wohnungen untergebracht
werden, soweit sie nicht schon auf andere Kreise und Orte verplant seien. Während
die Häuser Hebelstr. 17 und 19 schon aufgelöst waren, sollte das Anwesen Hebelstr. 15 zum 1.
April 1964 geräumt und auf den 1. Juni 1964 dem Eigentümer zurückgegeben werden. Auch
das Gebäude Hebelstr. 13 sollte geleert werden und zum 15. Juli 1964 in die Verfügungsgewalt
des Eigentümers übergehen. Damit wurde das (Gesamt-)Übergangswohnheim Kenzingen zum
1. Juli 1964 aufgehoben90. Die Wohnungen standen nach der Renovierung Wohnungssuchenden
zur Verfügung.

Kurt Brandis hatte in den ersten Jahren auch die Übergangswohnheime geleitet. Sein Nachfolger,
Herr Winkler, wohnte ebenfalls noch in Kenzingen91. Als er von Kenzingen wegzog, verwaltete
Herr Lorenz die Heime. Er war allerdings nur noch dienstags vor Ort, was auf eine abnehmende
Belegung schließen lässt.

Der Zuzug der Flüchtlinge hatte ab 1950 in den Gewannen Balger und Breitenfeld zur Entstehung
neuer Wohngebiete geführt, wovon heute die Straßennamen mit Bezug auf die Herkunftsgebiete
der ersten Bewohner künden (Breslauer Straße, Egerstraße, Pommernstraße). Die
Versorgung mit Wohnraum war aber nur ein erster Schritt zur Integration. Weitere wesentliche
Punkte wurden im Artikel aus Raummangel nur angeschnitten, wie etwa die Arbeitsplatz -
Problematik oder das interkonfessionelle Miteinander. Nicht erörtert wurde der Vereinsbereich
(z.B. Gründung des Arbeiter-Rad- und Kraftfahrbunds Solidarität), das partei- und verbandspolitische
Engagement (BHE, Vertriebenenverbände) oder die Feiern (z.B. "Tag der Heimat").
Diese Aspekte sollen in Folgeausgaben der "Pforte" behandelt werden.

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