Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
30. und 31. Jahrgang.2010/2011
Seite: 307
(PDF, 63 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2011-30-31/0309
Neues Enderleskreuz am veränderten Standort

Karl Anton Beha

Das christliche Kleinkulturdenkmal wurde an Christi Himmelfahrt (im Mai 2010) geweiht.

Das Enderleskreuz hat für den Stadtteil Bombbach eine besondere Bedeutung. Der Sage nach
hat der Eremit Enderle, der im ausgehenden Mittelalter als Einsiedler auf der Gemarkung Bombach
gelebt haben soll, den Ort vor den einfallenden und plündernden französischen und schwedischen
Truppen gerettet. Die Überlieferung beschreibt eine listige Täuschung, die dabei
angewendet wurde. Enderle sammelte Stroh aus noch vorhandenen Vorräten sowie Holz und
Reisig aus den umgebenden Wäldern, häufte diese an den umgebenden Berghängen auf und
passte die wilden Horden am Eingang in das Bombacher Tal bei Kenzingen ab. Als die herannahenden
Truppen dann die Richtung nach Bombach eingeschlagen hatten, zündete Enderle alle
aufgeschichteten Haufen an und signalisierte dadurch, dass eine vorauseilende Vorhut das Dorf
bereits in Brand gesteckt hatte. Die nachfolgenden Truppen sahen, dass im hinteren Bombacher
Tal alles hell erleuchtet war und glaubten, das Dorf sei bereits gebrandschatzt. Da ist nichts mehr
zu holen, dachten sie, drehten ab und zogen daraufhin in der Rheinebene weiter. Die Folge war
- so beschreibt es die Historie - dass Bombach von den kriegerischen Handlungen während des
Dreißigjährigen Krieges verschont geblieben ist.

In der Folge der Flurbereinigung am Rammersberg musste das Kreuz schon einmal vor ca. 30
Jahren vom angestammten Standort weichen. Zwischenzeitlich ist das aus Eichenholz gefertigte
Kreuz in die Jahre gekommen und verwittert, sodass es dem Verfall nahe war. Der Ortschaftsrat
Bombach hat sich um die Erhaltung der örtlichen Kleinkunstdenkmäler und christlichen Zeugnisse
am Heimatort Gedanken gemacht und sich dieser Sache angenommen. Einige am Ort ansässige
Fachleute wie Schreinermeister Albert Rieger, der im Übrigen die Hauptarbeit
übernommen und geleistet hat, haben sich für die Erhaltung und Gestaltung sehr engagiert. Die
Firma Fuchs, Kenzingen, hat die Betonarbeiten gefertigt und die Firma Gebhardt, Bombach,
lieferte dazu die Befestigungstechnik. Malermeister Karlheinz Schiffer hat abschließend den
Korpus, den Sockel und die Ruhebank in einem ansprechenden Farbton gestaltet.

Das gesamte Kleinkulturdenkmal wurde vom Betonsockel mit eingebauter Vorlage für eine Blumenschale
über den Eichenkreuzbalken, Korpus und Eindeckung mit Kupferblech sowie die
gesamte umgebende Anlage komplett neu gestaltet.

Das nunmehr völlig neu hergestellte Enderleskreuz wurde vom bisherigen Standort aus optischen
Gründen leicht abgerückt und blickt - von der gegenüberliegenden Talseite aus gut sichtbar -
in neu erstrahlendem Glanz in Richtung des Dorfes. Das überwiegende Material und die gesamte
Arbeitsleistung wurden von den ausführenden Handwerksmeistern gestiftet und der Rest der
Kosten von der Ortsverwaltung beigesteuert. Die Gestaltung der Umgebung des Standortes -
Bepflanzung mit Rosenstöcken, Einebnung und Einsaat der Rasenfläche - bewerkstelligte Ortsvorsteher
Karl Anton Beha. Im Rahmen der Flurprozession an Christi Himmelfahrt ist das Enderleskreuz
unter großer Beteiligung der Bevölkerung von Pfarrer Frank Martin eingeweiht
worden.

307


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2011-30-31/0309