Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
32. und 33. Jahrgang.2012/2013
Seite: 80
(PDF, 62 MB)
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folget nichts daraus denn bundschuhische, aufrührerische Ding empörende Widerwärtigkeit,
Zank und Hader "3e zeigt ebenso wie die Bezeichnung als „ erster uffrur von einem predicanten
herrürend"31, dass der Pfandherr Wolff von Hürnheim mit Otters Ausweisung auch ein gewisses
Eigeninteresse verfolgte, indem er mögliche Bauernunruhen in seinem Herrschaftsgebiet
bereits im Keim zu ersticken versuchte.

Der „Fall Jakob Otter" war mit dem Auszug über Malterdingen nach Straßburg und mit der
Hinrichtung des Kenzinger Stadtschreibers keineswegs abgeschlossen. In den Jahren dieser
Auseinandersetzungen der Stadt mit ihrem Pfandherrn um ihre Rechte und Freiheiten war Jakob
Otter längst angesehener Pfarrer und Reformator der freien Reichsstadt Esslingen. Dorthin
hatte ihn Ambrosius Blarer empfohlen. Seine Bescheidenheit wird auch aus seinem Schreiben
an den „Bürgermeister und Rat der Stadt Esslingen " vom 10. April 1532 deutlich. Darin heißt
es u.a.: „Ehrsame, günstige, liebe Herren, Eurer Werbung an mich muss ich mich von Herzen
freuen, darum dass ein solcher Eifer an Euch gespürt wird zu dem heiligen Handel Eurer
Seelen Heil und Seligkeit. Ich muss aber auch erschrecken meinethalben, dieweil Ihr mich zu
solchem Handel, nämlich Euer Pfarrer und Vorsteher zu sein, erfordert habt. Denn ich bin
besorgt, dass vielleicht etwas mehr von mir gesagt werde, als ich zu leisten vermag, und Ihr auf
mich vertröstet, das Erhoffte aber an mir nicht zu finden sei28. "

Im „Mai 1536 durfte er mit Bucer und anderen Oberdeutschen nach Wittenberg ziehen, um die
Wittenberger Konkordie abzuschließen. Hier lernte er endlich Luther persönlich kennen. Sein
Eintreten für die Konkordie befestigte auch seine Stellung in Esslingen "39.

„Der Stadtschreiber von Kenzingen", Kenzinger Bürgerschauspiel im Rahmen des Altstadtfestes 2011 vor
dem Rathaus. Bei dem Bild wird die Szene Nr. 13, Otters Abschied und Auszug dargestellt. Pfarrer Franz
Martin gibt hier den Prediger Jakob Otter von 1524 bei der Verabschiedung von seinen Anhängern (hier
den Kenzinger Frauen).. Bei Liebesgeflüster, Disput, Wehklagen und einem erschütternden Schrei zum
schaurigen Ende sind die 15 Szenen in einer Stunde vorbei.

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