Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
32. und 33. Jahrgang.2012/2013
Seite: 86
(PDF, 62 MB)
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De Werth hatte sich in bayerischen Diensten in der Schlacht bei Nördlingen ausgezeichnet,
wo ihm die Gefangennahme des schwedischen Marschalls Gustav Horn gelungen war11. Nach
weiteren Triumphen, so nahm er zum Beispiel Mitte November 1634 Heidelberg ein, wurde er
von Kaiser Ferdinand II. am 4. April 1635 mit der Freiherrnwürde bedacht. Er tat sich auch im
Krieg gegen Frankreich hervor, so eroberte er etwa nach halbjähriger Belagerung die Festung
Ehrenbreitstein am 26. Juli 1637. Nun war er also aufgebrochen, um Bernhard aus dem Breisgau
zu vertreiben (Abb. 3).

Abb. 3: Johann de Werth,
einer der Gegner Bernhards.
Aus: Theatrum Europaeum
(siehe Anm. 63), S. 620.

Am 9. August12 ließ de Werth sämtliche Schanzen zugleich angreifen, musste sich jedoch zunächst
unter großen Verlusten zurückziehen13. Am 13. August verließ Bernhard mit fünf Reiterregimentern
sein Lager bei Rheinau, um de Werth anzugreifen. Dieser schlug ihn jedoch mit
drei Regimentern zurück. Es starben nicht nur viele seiner Soldaten „ in der Elz, in den Wassergräben
und im Morast", Herzog Bernhard musste selbst „bis zum Hals im Wasser watend"14
die Flucht ergreifen. Außerdem erbeutete de Werth 200 Reiter und 500 gesattelte Pferde, was
einen weiteren empfindlichen Verlust für Bernhard darstellte15. Dennoch hielt er sich weiter in
seinen Verschanzungen zwischen Kappel, Wittenweiher und Nonnenweier auf, litt aber großen
Mangel an Lebensmitteln (Abb. 4). So forderte er mehrfach den Ankauf einer größeren Menge
Getreide von der Stadt Straßburg, die sich jedoch beharrlich weigerte16. Straßburg befand sich
in einer misslichen Lage: Einerseits wurde es von Bernhard bedrängt, ihn zu beliefern, und von
ihm bedroht, weil es seine Forderungen nicht erfüllte, andererseits musste sich die Stadt von
den Kaiserlichen vorwerfen lassen, den Feind zu unterstützen.

Obwohl also sein Nachschub bereits knapp wurde, rückte Bernhard Ende August aus seinen
Verschanzungen vor. Kurz darauf, am 2. September, musste de Werth bereits melden, „daß der
Feind mit voller Macht sich aus den Lücken hervortue, einen Ort nach dem anderen ungehin-

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