Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
32. und 33. Jahrgang.2012/2013
Seite: 104
(PDF, 62 MB)
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Als Zelebrant der Kirchweihe ist der Bischof zuständig. Damals hatte dieses Amt der Bischof
von Konstanz inne, Franz Johann Vogt von Altensumerau-Prasberg (1645-1689). Es ist
dem Bischof möglich, diese Aufgabe zu übertragen, und so delegierte er sie an den Weihbischof
von Straßburg, Gabriel Haug von Moltzen.

Der Tag der Kirchweihe prägt die ganze Feier in allen ihren Teilen. Die Messfeier ist unmittelbar
mit der Kirchweihe verbunden, sodass für sie eigene Texte für Wortgottesdienst und Eucharistiefeier
vorgesehen sind. Sie kann daher nicht an Tagen gefeiert werden, deren liturgische
Gedächtnisfeier keineswegs unterbleiben darf.

Der Bischof konzelebriert die Messe mit den Priestern, die ihm bei der Weihehandlung assistieren
, sowie mit den Seelsorgern der Gemeinde, beziehungsweise der Gemeinschaft. Am
11. Juni 1662 assistierten dem Weihbischof Gabriel Haug die Äbte Franziskus Hertenstein
aus Ettenheimmünster, Hugo Buchstetter aus dem Kloster Tennenbach sowie Blasius Sarwey
vom Kloster Schuttern.

Als Guardian des Franziskanerklosters, das knapp ein Jahr zuvor, am 11. Juli 1661, zur Ehre
eines Konvents erhoben worden war, dürfte Pater Gratian Zürcher (1655-1664) bei der Feierlichkeit
mitgewirkt haben. Der Tag der Kirchweihe wird in der betreffenden Kirche selbst
als Hochfest begangen.

Bestandteile der Feier:

1. Feierlicher oder einfacher Einzug.

2. Ubergabe der Kirche: Vertreter, die beim Bau der Kirche beteiligt waren, übergeben sie dem
Bischof.

3. Besprengung der Kirche: Der Bischof segnet das Wasser und besprengt die Gemeinde sowie
die Mauern und den Altar der Kirche.

4. Wortgottesdienst mit drei Lesungen, zu denen immer Nehemia 8, 1-10 gehört. In der Ho-
milie wird der biblische Text erschlossen und der Sinn der Kirchweihe dargelegt. Das Glaubensbekenntnis
wird gebetet und die Allerheiligenliturgie gesungen.

5. Salbung der Kirche und des Altars: Sie ist ein Zeichen dafür, dass die Kirche vollständig und
für immer dem christlichen Gottesdienst dienen soll, in dem die Geheimnisse Christi, des
Gesalbten, gefeiert werden. Es werden zwölf Salbungen vorgenommen, da die Kirche das
himmlische Jerusalem mit seinen zwölfToren repräsentiert.

6. Beräucherung des Altars, der Kirche und der Gemeinde: Der Weihrauch symbolisiert das
Opfer Christi; er steht auch für den Wohlgeruch der Gebete, die in der Kirche als dem Haus
des Gebets zu Gott aufsteigen. Das Volk Gottes ist der lebendige Tempel des Herrn und jeder
Gläubige ein „geistiger Altar" (Hanno Schmitt).

7. Auflegen der Altartücher und festliches Anzünden der Lichter. Der Tisch des Herrn und
die Stätte des eucharistischen Opfers werden bereitet. Die Lichter verweisen auf Christus,
das „Licht der Welt" (Joh. 8, 12).

8. Feierliche Beisetzung der Reliquien.

Die Eucharistiefeier ist notwendiger Bestandteil des Kirchweihritus. Es sind spezielle Weihegebete
sowie eine Eigenpräfation vorgegeben.

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