Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
32. und 33. Jahrgang.2012/2013
Seite: 139
(PDF, 62 MB)
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bereichern, hat er auch für profane Bauanliegen allerhand Turmgestaltungen in seine Planungen
einbezogen. Ein frühes Beispiel ist sein eigenes, 1811/12 auf dem elterlichen Grundstück am
Ludwigsplatz in Karlsruhe, Ecke Wald- und Erbprinzenstraße, aufgeführtes Wohnhaus, dem er
durch einen Eckturm einen städtebaulichen Akzent verlieh. In ähnlicher Weise artikuliert ein
Turm die über Eck gesehene Fassade seines dortigen Museumsprojekts, das sich bei eingehender
Analyse als eine durchaus diskussionswürdige Alternative zu dem 1813 ausgeführten Bau
Weinbrenners erweist. In dieses Schema gehört auch ein mutmaßlich Weinbrenner zugeschriebenes
Projekt zu einem Privathaus in der Lammstraße, das in einer Zeichnung seines früheren
Kollegen auf der Architektonischen Zeichenschule Karl Josef Berckmüller vorliegt. Aus Arnolds
Freiburger Schaffenszeit stammen unter anderem ein Bauvorhaben für ein Landhaus,
von dem noch die Rede sein wird, sowie das Idealprojekt zu einem Schloss für Badenweiler7,
die beide durch Treppentürmchen oberhalb einer Dachterrasse ausgezeichnet sind. Tatsächlich
realisiert wurde seinerzeit ein derartiges Belvedere im Zuge des Umbaus von Schloss Umkirch.
Als prominentestes Beispiel für ein Gebäude mit Eckturm präsentiert sich heute noch das 1826
gebaute, nach Kriegszerstörung zum Glück für die Stadt wiederaufgebaute und für neue Um-
nutzungen veränderte Haus Merian am heutigen Verkehrsknotenpunkt Siegesdenkmal, dem ein
von Arnold publizierter Alternativentwurf vorausging, der später ohne nennenswerte Änderungen
in Lahr zur Ausführung gelangen sollte.

Ein Erlebnis der besonderen Art mag für den jungen Arnold der Bau des „Gotischen Turms" in
Karlsruhe (Abb. 3) gewesen sein. Im Jahre 1802 von Weinbrenner entworfen, wurde er umgehend
im Garten der Markgräfin Amalie errichtet, am Eck, wo die Lammstraße in die Kriegsstraße
mündet. Am südlichen Stadtrand der damals noch überschaubaren Residenz gelegen,
gewährte er als Ausdruck der Zerstreuung eine ungehinderte Fernsicht auf den Schwarzwald,
wie Weinbrenner im Beitext seiner (posthum) veröffentlichten Entwürfe hervorhebt, sowie

Abb. 3: Karlsruhe, Gotischer Turm, Aquatinta von Christian Haldenwang nach Arnold. Privatbesitz.

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