Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
32. und 33. Jahrgang.2012/2013
Seite: 164
(PDF, 62 MB)
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münsters, dessen großartige Kunstschätze ihn wiederholtermaßen zum eingehenden Studium
anlockten45. Auch anderen historischen Bauten galt seine Aufmerksamkeit, so nicht zuletzt dem
Radbrunnen, dem er mit einer Zinnenbekrönung - zumindest an den beiden Schauseiten - ein
vorteilhafteres Aussehen verlieh, um auf diese Weise in romantischem Selbstverständnis dem
mittelalterlichen Charakter gerecht zu werden46 (Abb. 21). Leistete diese an sich simple kosmetische
Aufbesserung eines historischen Bauwerks dem topografisch begründeten Schönheitsideal
des bald aufkommenden Historismus Vorschub, so forderten weniger ins Auge fallende
Maßnahmen, wie etwa die beschwerliche Absicherung des Berges, auf dem sich die Oberstadt
erhebt, zu weit umfangreicheren Anstrengungen auf. Bei diesem Unterfangen arbeitete Arnold
mit seinen Kollegen, Bezirksbaumeister Gottlieb Lumpp und Architekt Leonhard Lehry, der
sich auch als sein Sekretär verdient machte, Hand in Hand. Ihm übertrug er die Bauleitung
seines erwähnten Amtshauses, das in Kombination mit einem separaten Gefängnis Teil eines
zusammenhängenden Baukomplexes war47 (Abb. 22).

Facade gegen den Rhein.

Abb. 22: Christoph Arnold, Entwurf des Amtshauses in Breisach mit vorgelagertem Gefängnis, 1819,
Aufriss nach seinem Architekturwerk, Privatbesitz.

Von 1819 an war Arnold mit der Planung beschäftigt. Bis 1826 wurde das flächendeckende
Projekt auf dem Grundstück des früheren Minoritenklosters am Kapellenweg - unweit des
Pfarrhauses von St. Stephan - realisiert, mit einigen an sich unbedeutenden Abänderungen
zwar, aber auch ohne den eingeplanten Dachgarten auf dem Amtshaus. Nichts mehr ist von
all dem erhalten. Mit dem akquirierten Baugelände hatte Arnold eine denkbar günstige Lage
ausgewählt, die, wie er betont, gesunde Luft garantierte und den Bewohnern des Amtshauses
eine schöne Aussicht ermöglichte. Da das neue Bezirksamt die Wohnung des Amtmannes beherbergte
, wäre eine Dachterrasse kraft der oben genannten Kriterien durchaus angemessen
gewesen. Das Gefängnis, das in seiner architektonischen Gestaltung keineswegs abweisend erschien
, stand am Kapellenweg, während das Amtshaus in axialer Bezugnahme bis an den Rand
des östlichen Berghangs zurückgesetzt war. Zwischen beiden Gebäuden lag ein recht großer,

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