Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
32. und 33. Jahrgang.2012/2013
Seite: 177
(PDF, 62 MB)
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Naturkatastrophen (1816/17, 1846/47 und in den 1870er-Jahren), Tierseuchen in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhundert und Zollsenkungen mit der Folge sinkender Erzeugerpreise haben
der Landwirtschaft immer wieder besonders stark zugesetzt (Abb. 4). Ebenso hoch waren Verschuldung
und Kreditaufnahme.

Abb. 4: Erinnerung an die große Noth und Theuerung im Jahr 1846-1847. Durch die Fäulnis der Kartoffeln
war die Not so hoch gestiegen, dass der Scheffel Körner 36 Gulden, Dinkel 17 Gulden, Gerste 29 Gulden
und das Simri Kartoffeln 2 Gulden kostete. Der achtpfündige Laib Brot kostete 52 Kreuzer. Ein Kreuzerwecken
wog 2Vi Loth und endlich wurden nur noch 2-Kreuzer-Brote gebacken. In Irland fielen viele
Menschen vor Schwäche um und starben den grässlichsten Hungertod. An vielen Orten kamen Einbruch,
Brandstiftungen und Plünderungen der Bäckerläden, Kunstmühlen und Bauernhöfe vor. Besonders machte
sich die Erbitterung des Pöbels Luft gegen die Wucherer und Kornkipperer und ging in größeren Städten
in blutigen Krawall über, der nur durch das Militär unterdrückt werden konnte. In allen Städten bildeten
sich Vereine der besseren Bürger zur Sicherei des Eigentums, Regierungen und Gemeinden taten zwar ihr
Möglichstes, um der Not entgegenzusteuern. Aus Nordamerika und England ließ man eine Menge Weizen,
Reis, Welschkorn und Hirse kommen; allein alle menschliche Macht vermochte nicht, dem Elend Einhalt
zu gebieten. Quelle: Landwirtschaftliches Bildungszentrum Hochburg.

Über die Betriebsgrößenstruktur im Großherzogtum Baden gibt eine landwirtschaftliche Betriebszählung
von 1907 Auskunft: Insgesamt 260 170 Betriebe bewirtschafteten 712 269 ha
Landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) (Tab. 2). Davon waren 131 261 Haupt(Erwerbs-)betriebe
mit durchschnittlich 4,77 ha LN. Der Kleinbesitz (Motto: „Klein, aber mein") ist auch heute
noch das Kennzeichen der badischen Landwirtschaft.

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