Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
32. und 33. Jahrgang.2012/2013
Seite: 181
(PDF, 62 MB)
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kann hier vielleicht richtige Akzente setzen und Antworten geben, wie sich die Landwirtschaft
tatsächlich modernisierte:

1. Staatliche Bildung für Bauern;

2. Gründung bäuerlicher Interessenvertretungen und Selbsthilfeeinrichtungen;

3. der langsame Modernisierungsprozess in der Produktion;

4. die landwirtschaftliche Gauausstellung in Kenzingen des Breisgauverbandes am 23., 24.
und 25. September 1900: Ideen - Konzeption - Strategie

Staatliche Bildung für Bauern

Zwei Leitvorstellungen ragen unter den politischen Grundsätzen des letzten Markgrafen Karl
Friedrich (1780-1805) hervor, die er gemeinsam mit der Verwaltungselite des Landes, den
Räten und Landvögten, verfolgte: Die Schule wurde als Instrument des gesellschaftlichen Fortschritts
begriffen und die Landwirtschaft galt als die Basis der Landesentwicklung. Beides war
neu. Diese Denkrichtung setzte auf den Wert des Bodens und seiner Erträge. Darin sah man
die Basis allen Reichtums im privaten wie im staatlichen Bereich. Karl Friedrich zählte zu den
prominentesten Vertretern seiner Zeit. Für ihn und seine Beamten galt die Natur als die wahre
Ressource allen Wachstums. Dabei findet sich schon vor 200 Jahren bereits die Formel vom
„ nachhaltigen Wachstum *\ worauf das Wirtschaften auszurichten sei.

„Der wesentliche Wohlstand Badens beruht

auf Erzeugnissen seines Bodens.
Nicht die Gewinnung des Größtmöglichen,
sondern zugleich der nützlichsten
Produktionsmasse ist die Aufgabe,
deren Lösung viel zu wenig beachtet wurde!"

Markgraf Karl-Friedrich (1780-1805).
In: 150 Jahre Bildungszentrum Hochburg 1846-1996,

Emmendingen-Hochburg 1996

Das erforderte höchste Sparsamkeit in der Staatswirtschaft. Sie war in den Staatsdomänen vorbildlich
zu demonstrieren. Für die Landwirtschaft bedeutete diese Politik den Beginn einer umfassenden
Modernisierung, aber einer Modernisierung mit Augenmaß in vielen kleinen Schritten
: Die Kleinstruktur blieb beibehalten, die Brache wurde eingeschränkt. Es ging darum, die
Stallfütterung auszudehnen, Düngung zu verbreiten, die Weide zu reduzieren, den Kleeanbau
zu fördern, mehr Handelspflanzen (Hanf, Flachs, Hopfen, Tabak, Zichorie u.a.) zu produzieren,
den Obst- und Weinbau zu stärken, aber auch Überschwemmungen zu verhindern und die Bewässerung
zu verbessern.

Das alles erforderte pädagogische Arbeit. Damit aber kein verklärendes Bild entsteht, muss auf
den historischen Kontext dieser Politik hingewiesen werden, dass nämlich die Konzentration
dieser Landespolitik auf Landwirtschaft und Bildung aus Not und Zwang geboren wurde, nicht

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