Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
32. und 33. Jahrgang.2012/2013
Seite: 200
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2013-32-33/0202
Alle Produkte waren mit Sortenbenennung und Ortsgebrauch versehen und sollten ein Bild der
Durchschnittsproduktion geben. Neben den Ausstellungsgegenständen waren aber auch Verzierungsgewächse
(Kraut, Tomaten, bunter Mais, Melonen, Kürbisse, wunderlich große oder
besonders gestaltete Produkte) sehr erwünscht.

In der Ausstellungs-Ordnung wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alle Ausstellungsstücke
als „Ausstellungssendung an den landwirtschaftlichen Bezirksverein Kenzingen - Ausstellung
" von der badischen Staatseisenbahn frachtfrei befördert werden. Dies oder etwa auch
die zentrale Milcherfassung in Freiburg mithilfe der Eisenbahn seit 1845 sind ein schönes Beispiel
für die Strukturverbesserung im ländlichen Raum.

Im Kenzinger Wochenblatt vom 23. September 1900 lesen wir: „Die Ausstellung für Mutterschweine
ist für über 160 Stück hergerichtet. Der Ausstellungsplatz für Rindvieh ist auf den
Wiesen neben dem Festplatz prächtig hergerichtet. Vor allem glänzen die Fabriken für landwirtschaftliche
Geräte und Maschinen von Ph. Mayfarth und Co. in Frankfurt, Heinrich Lanz
in Mannheim, Gebr. Eberhardt in Ulm, Otto Bährle in Renchen, Gebr. Schwarz in Gengenbach,
Schüttle in Emmendingen und Himmelspach in Bombach. Die Ausstellung landwirtschaftlicher
Produkte, namentlich von Obst, übertrifft jetzt schon jede Erwartung. Kürbisse, Rüben,
Krautköpfe u.a. sind schon in vielen kolossalen Exemplaren eingetroffen. Für Volksbelustigung
tragen Karussells, Schießbuden, Panoramen, Kletterbaum, Schwebebaum u.a. bei. Dass das
Durstgefühl nicht zu sehr überhand nimmt, dafür sorgen die Brauereien Franz Scheidel und
Friedrich Schieble. Kronenwirth Weis hat im Keller der Realschule = „Josefskeller" eine Kellerwirtschaft
eingerichtet."

Über 60 Preisrichter waren in den verschiedenen Kommissionen tätig (Abb. 25). Prämien sollten
also den Leistungswillen und Ehrgeiz der Bauern anstacheln
. Dafür dienten Erfolgssymbole wie Medaillen
oder Urkunden wie auch die öffentliche Bekanntmachung
der ausgezeichneten Bewerber (Abb. 26 bis 28).

Eine wichtige Kategorie waren Landmaschinen und
Ackerbaugeräte, an erster Stelle der Pflug. Dass eine solche
Präsentation eine derart große Bedeutung gewinnt,
zeigt ein Artikel im „Wochenblatt für Land- und Hauswirtschaft
, Gewerbe und Handel" von 1834: „ Wie viele
Bauern gibt es noch, die immer noch ihre Kartoffeln mit
der Haue einlegen, bearbeiten und ausnehmen, während
alles das bei nur einiger Ausdehnung ihres Anbaues mit
Gewinn an Zeit, Arbeit und ohne Verlust mittels des Pfluges
sich ausführen lässt."

Die Preisverleihungen und die Auszeichnungen sind zu
einer lang andauernden Förderungseinrichtung geworden
, deren Grundideen heute noch wirksam sind. Das
„Kenzinger Wochenblatt" resümierte in seiner umfangreichen
Berichterstattung am 27. September 1900: „ Wenn
in Kenzingen ein Fest gefeiert wird, so ist daselbst stets
ein Gelungenes. Wir können es diesmal besonders vom
landwirtschaftlichen Gaufest sagen."

Abb. 26: Diplom für ausgestellte Erzeugnisse
und Prämierung im Rahmen
der Gauausstellung in Kenzingen,
1900, privat. Hier erhält Georg Haag,
Weisweil, für Hühner einen I. und für
Enten einen II. Preis.

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