Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
32. und 33. Jahrgang.2012/2013
Seite: 216
(PDF, 62 MB)
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Aktiven war an der organisatorischen Fortführung einer verbandspolitischen Vertretung gelegen
, die man nunmehr mit erheblicher Verzögerung umzusetzen hoffte. Dazu ist es wohl nicht
mehr gekommen, denn der Verfasser konnte für die Zeit von Mitte Oktober 1959 bis Mitte Mai
1960 keinen Bericht in der „Kenzinger Zeitung" auffinden. Gleiches gilt für die Archivalien des
Stadtarchivs. Das letzte Schriftstück der Akte StA-KE 2 A - 1086 datiert vom 12. Dezember
1958. Eine dünne Akte im Emmendinger Kreisarchiv endet de facto 1955 und enthält nichts zu
den einzelnen Ortsverbänden59. Eine Anfrage beim BdV Baden-Württemberg blieb ergebnislos
. Zur „Existenz einer BdV- oder landsmannschaftlichen Gruppe" in Kenzingen konnte dort
nichts in Erfahrung gebracht werden60.

Wohl die letzte größere Aktivität entfaltete der lokale BVD zur damals anstehenden Kreistagsund
Kommunalwahl im November 1959. Zu diesem wichtigen Ereignis wollte der BVD auf
einer Veranstaltung Position beziehen und als pressure group auf die Parteien einwirken. Allein
der angemeldete Versammlungsredner Heinz Radziwill (GB/BHE), Waldkirch, war verhindert,
sodass der Ehrenvorsitzende Krall einsprang und über die Wahlen referierte61. Er berichtete
unter anderem, dass die Vertriebenen Kandidaten zur Kreistagswahl nominiert hätten. Ein Blick
auf die Wahlunterlagen für die Kommunal- und Kreistagswahl zeigt, dass diese Personen nicht
für die Vertriebenenpartei GB/BHE, sondern die CDU, FDP oder SPD kandidierten; eine GB/
BHE-Liste war nämlich nicht mehr zustande gekommen62.

Der Niedergang des BVD drückte sich besonders in den sinkenden Besucherzahlen bei Veranstaltungen
aus. Sogar anlässlich eines besonderen Ereignisses, der Erntedankfeier im Oktober
1958, monierte die Lokalzeitung, dass trotz der sehr ansprechenden Feier der Besuch doch
„zu wünschen übrig" gelassen habe63. Für das Erlöschen einer allgemeinen Vertriebenenor-
ganisation in Kenzingen spricht auch das Begräbnis von Karl Pöschko (vgl. Abb. 3), der 1949
die IG in Kenzingen mitbegründet hatte64. An seinem Grab hielten Vertreter von drei Vereinen,

TODESANZEIGE

Unerwartet ist am Dienstag, um 16 Uhr, mein lieber Mann, Vater, Großvater
, Schwiegersohn und Bruder

Karl Pöschko

im Alter von 57 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes in Kollnau
verstorben.

Kenzingen, den 24. November 1960

In tiefer Trauer:

Marie Pöschko geb. Pabel

Hans Pöschko und Familie, München

Anna Pabel

Willi Pöschko, Linz/Österreich

Die Beerdigung findet am Freitag, dem 25. November, um 15 Uhr, vom
Krankenhaus Kenzingen statt.

Abb. 3: Todesanzeige für Karl Pöschko, Kenzinger Zeitung, 24.11.1960

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