Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
32. und 33. Jahrgang.2012/2013
Seite: 268
(PDF, 62 MB)
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zu erfahren (Abb. 5). Insbesondere die Anekdoten
zu dem im Ersten Weltkrieg in Hecklingen weilenden
Künstler Karl Schuldis oder die Vorgänge beim
Kirchendiebstahl von 1997 fanden großen Anklang.
Wolfram Stützle ließ auch hier zum Abschied die
Orgel ertönen.

Wiederum von Reinhold Hämmerle organisiert,
waren am 18. Juni 2011 die Glaubensorte in Rheinhausen
und Weisweil mit ihrer denkbar großen Unterschiedlichkeit
an der Reihe: Die erste Station der
Fahrradexkursion war die 2004 im Neu-Barock entstandene
St. Michaels-Kapelle der Bruderschaft St.
Pius X. in Niederhausen. Pater Franz Feiler übernahm
es, vom Kirchenbau zu berichten und von den
Beweggründen des Erzbischofs Marcel Lefebvre
zu erzählen, der katholischen Kurie in Rom den
Gehorsam zu verweigern. In St. Michael wird der
Gottesdienst deshalb nach dem tridentinischen Ritus
gefeiert.

Abb. 5: Küsterin Irene Müller zeigt stolz ein
Marienbanner in der Hecklinger Dorfkirche,
2010.

Auf kurzem Weg erreichte man sodann die im Jahr 1959 anstelle der baufälligen Vorgängerkirche
neu errichtete Dorfkirche St. Achazius. Hier beeindruckte vor allem der vom Chorraum
in das Schiff verlegte Altartisch mit der deutlich erkennbaren Intention, die sakrale
Handlung in der Mitte der Gläubigen zu feiern. Einen besonderen Akzent verleiht der Nie-
derhausener Kirchengeschichte die Zeit zwischen 1555 und 1663, als die Stadt Straßburg als
Obrigkeit den evangelischen Glauben ausüben ließ, dabei das Dorf bei enger Verflechtung mit
dem römisch-katholisch gebliebenen Oberhausen zur isolierten Insel wurde und seine Toten in
Weisweil begraben musste.

Als dritte Station dieses Tages wurde das idyllisch gelegene "Käppeli" erreicht: die Ulrichs-
Kapelle hinter der Rheinmatthalle. Als Ursprungsmotiv dieses Glaubensortes wird teils die
kurze Entfernung zur einst nahegelegenen "Verenenquelle" und teils ihre Symbolkraft gegen
den landraubenden Rhein angesehen. Um 1550 entstanden, wurde das heute anzutreffende Bauwerk
1764/65 samt Klausnerwohnung errichtet. Es hielt sich an diesem Ort bis in die Neuzeit
der eher im Schwarzwald anzutreffende Brauch, durch das Niederlegen einer symbolischen
Votivgabe auf dem Altar Heilung des Leidens zu erfahren.

Nächste Etappe des Tages war die Pfarrkirche St. Ulrich in Oberhausen (Abb. 6). Hier erwartete
Pfarrer Andreas Mair die Gruppe; er wusste vieles über die reich ausgestattete Barockkirche
zu erzählen. Einschneidendes Ereignis für das Gotteshaus war der Erweiterungsschritt von
1882/83, bei dem anstelle des bisherigen Chorraumes ein querliegendes Kirchenschiff angefügt
wurde und an dessen Seite ein neuer Chor entstand. Pfarrer Mair ging auch mit nachdenklichen
Worten auf die vorkonziliare Variante katholischen Glaubenslebens in Rheinhausen ein.

Letzter aufgesuchter Glaubensort des Tages war das seit 1556 reformierte Weisweil mit seiner
sehr alten Dorfkirche, deren Turm der politischen Gemeinde, der Chor der Kirchengemeinde
und das Schiff dem Land Baden-Württemberg gehört. Hier wurde die Gruppe von Pfarrer i.R.

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