Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
32. und 33. Jahrgang.2012/2013
Seite: 302
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2013-32-33/0304
Für mich sind das sehr gefühlsmäßige Begriffe. Heimat ist, wo man sich zu Hause fühlt, für
mich gleichermaßen das Haus meiner Eltern wie meine Wohnung und die Landschaft im Nördlichen
Breisgau. (Auch wenn meine aktuelle Wohnung nicht in der Gegend liegt.) Heimatverbundenheit
ist für mich ein Begriff dafür, inwieweit man mit dieser Heimat fühlt, ob man sich
auch außerhalb durch den Gedanken an die Heimat zu Hause fühlen kann. Für mich sind
Momente, in denen ich mich besonders mit der Heimat verbunden fühle, wenn ich die Rheintalstrecke
entlangfahre und über die Landschaft blicke, wenn ich Leute in Mundart reden höre
oder sogar ein wenig selbst darin dilettiere (ich selbst kann kaum Mundart sprechen) oder
wenn ich Sachen esse oder trinke, die ich mit der Region verbinde. Jemand, der sich in der
Heimat befindet, ist natürlicherweise heimatverbunden, jemand, der außerhalb der Heimat ist,
ist umso mehr heimatverbunden wie er durch Aspekte seines Lebens (Essen, Musik, Verfolgen
von Nachrichten aus der Heimat, Unterhaltung mit Leuten aus der Heimat) sich das Gefühl, in
der Heimat zu sein, verschafft. (Michael Bannwarth)

Heimat ist der Ausgangspunkt, von dem aus man die Welt entdeckt, von dem man aber weiß,
dass man auch immer wieder dorthin zurückkommen und Ruhe finden kann, (Tanja Rech-
nitzer)

Heimat ist für mich ortsgebunden, starker lokaler Bezug (Freiburg, Riegel), da Familie, Freunde
, Freundeskreis der Kinder, Arbeitsumfeld. Heimat bedeutet für mich Vertrautheit, Verlass-
lichkeit und Wohlfühlen. Ich arbeite unheimlich gerne an Schulen, mag den Umgang mit Kindern
und Jugendlichen (u.a. Jugendfußballtrainer, Jugendhilfearbeit in St. Anton Riegel), ich
mache Geschichte gerne lebhaft und erlebbar für Kinder. Das könnte ich mir auch für „Die
Pforte " gut vorstellen, vielleicht eine zukünftige Ausgabe mit kindgerechtem Zugang und Geschichtserlebnis
, z.B. ,Alt-Kenzingen' in seiner Entwicklung bis zum Heute, für Kinder sichtbar
machen, unabhängig vom Aufzeigen von Jahreszahlen. Für ältere Jahrgänge Vorschlag von
Beiträgen z.B. „Lebensgeschichte der Familie XY". Mehr persönliche Bezüge. (Stefan Wolf}

Dort, wo die Wurzeln sind. Heimat kann sich (auch örtlich) verändern. (Stefan Vetter)

Und wie äußern sich andere Zeitzeugen, wo sie Heimat empfinden?

Ich sage ganz offen: ich bin bereichert vom Deutschen. " (Schriftsteller Feridun Zaimoglu, „Ich
bin ein begeisterter Deutscher", Wirtschaftswoche, 13.10.2008, S. 167 f.).

„Heimat ist, wo man sich verantwortlich fühlt [...] Ich bin eine Deutsche, eine Europäerin
mehr, aber deshalb keine Türkin weniger. " (Türkische Schriftstellerin Neda Kelek, Buchvorstellung
„Bittersüße Heimat". Die Welt, 11.10.2008, S. 11).

Auch der Benediktinermönch Dom Perignon ist sich selbst treu geblieben, als er in seiner Funktion
als Kellermeister in der Abtei Hautvillers die heute als ,Methode Traditionelle' bekannte
Verfahrensweise zur Champagner-Herstellung entdeckt haben soll.

Hermann Sussann war 1888 Autor des Buches „Kenzingen in der Reformationszeit". Er ist
sogar so brandaktuell, dass sein Buch am 7. April 2012 als 44-seitige Neuauflage in deutscher
Sprache eines englischen Verlags (Lightning Source UK Ltd., englischer Reihentitel: „Harvard
Western European Local History Preservation Microfilm Project") erschien.

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