Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
32. und 33. Jahrgang.2012/2013
Seite: 303
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2013-32-33/0305
In einer ersten Reaktion bezeichnete die Afrikanerin Ellen Johnson-Sirleaf den ihr zuerkannter
Friedensnobelpreis 2011 für den Einsatz für ihre Heimat als „riesige Überraschung". Am
Telefon sagte sie dem norwegischen Rundfunksender NRK: ,^4ch, ich bin so überwältigt und
aufgeregt, dass mir die Worte fehlen" Der Preis sei ein „wunderbarer Ausdruck für die Hoffnung
auf ein neues Liberia". Johnson-Sirleaf deutete den Preis als „Anerkennung für sehr viele
Jahre voller Kampf'.(Der Alfred Nobel Friedenspreis 2011 ging u.a. an die Bürgerrechtlerin
Johnson-Sirleaf, Präsidentin der Republik Liberia.)

Haben Sie schon einmal an einem exotischen Urlaubsort bei über 35 °C fernab von zu Hause
in Indonesien mitten im August mit Christstollen in der Hand deutsche Kaffeezeit gefeiert und
empfinden Heimat im Herzen? Wie fühlen Sie, wenn Ihnen die Autorin von einer Unterhaltung
erzählt, die sie führte, die auf der anderen Weltkugelseite stattfand, nämlich auf Bali, mitten
im Palmengarten stehend, mit Blick auf den Ozean, in sehr breitem schwäbischen Dialekt mit
dem schwäbischen Besitzer aktuelle Geschichte in allen Breitengraden diskutierend, lachend
von Erlebnissen in der alten Heimat - nämlich in Deutschland - erzählend, Erinnerungen und
typisch deutsche Eigenarten und Situationen austauschend? So etwa die typische alte Traditionshandwerkskunst
eines indonesischen Holzbearbeiters, der die Stecktechnik beherrscht und
noch immer tagtäglich anwendet, so wie wir in Deutschland vor mehreren Generationen. Oder,
dass Speisen anstelle des Vanillezuckers mit Palmzucker gesüßt werden, genauso wie Palmöl
als Speise- und Massageöl benutzt wird, da sind biologisch angebaute, zertifizierte, mit QM-
Label versehene Olivenöle weit weg, genauso wie das deutsche Sauerkraut oder eine umfassende
Krankenversicherung ... Naja, die Erzählung soll nicht ausufern. Die Quintessenz liegt
darin, dass Heimat überall sein und stattfinden kann, wenn man sie lebt.

Wird an heimatliche Tradition angeknüpft? Werden Brücken zwischen alten und neuen Wertevorstellungen
geschlagen? Wie wird das altvertraute Heimatgut weitergetragen? In alle Welt
verstreut oder gehegt und gepflegt nur am alten Heimatort, dort, wo man aufwuchs, wo einem
so vieles vertraut ist/war?

In heutiger Zeit wimmelt es von ,Freigeistern' mit Forscherdrang - damals wie heute, hier und
jetzt. Wir brauchen sie mehr denn je! Die Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Landeskunde
in Kenzingen e.V. ist eine davon - offen für Neues und konstruktive Anregungen.

Schluss: Das Echte ist das, was man liebt.

Oder: Was wurde aus unseren Hermann-Sussann-Preisträgerlnnen?

Ein Plädoyer für die Heimat und an alle, die sich an historischer Literatur ergötzen, eintauchen
in Vergangenes und an aktuelles Zeitgeschehen anknüpfen. Das Rad der Geschichte dreht sich
weiter, während wir im tiefsten Inneren ein kleines Stückchen Heimatliebe tragen. Ortsunabhängig
, eine stimmige Erweiterung unserer Identität. Die „Pforte" öffnet ein weites Feld an
Themen, in denen Sie, liebe Leserin und lieber Leser, schmökern dürfen.

Unsere Geschichte ist nur möglich durch die Kontaktpflege zu Geschichtsträgern, Schriftstellern
, Autoren, Historikern, Geschichtspreisträgern, Menschen, die selbst Geschichte schreiben
oder jene, die in ihrem jeweiligen Wirkungskreis Geschichte täglich pflegen und erhalten -
Forscher, Zeitzeugen, Lehrende und Lernende. Dazu zählen gerade diejenigen, die im Schulfach
Geschichte eine besondere Leistung erbracht haben. Sie ziehen ihre Kreise bis auf diese
Buchseite.

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