Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
34., 35. und 36. Jahrgang.2014-2016
Seite: 182
(PDF, 66 MB)
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ma, das seit 1054 die morgenländisch-orthodoxe und die abendländisch-römische
Christenheit teilt und das in ihrer Stadt auch zum Nebeneinander von kyrillischer
und lateinischer Schrift geführt hat. Die Trennung von Evangelischen und Katholiken
, die in großen Teilen Europas seit dem 16. Jahrhundert besteht, wirkt auch
in Kenzingen weiter. Die Bewohner beider Orte sind im 20. Jahrhundert Opfer
menschenverachtender, mörderischer Ideologen geworden - und haben die Täter
gefeiert!

... aber war den kroatischen Partnern Vergleichbares vergönnt?

In 75 Jahren haben die Kenzinger drei Kriege mit immer schlimmeren Verlusten
erlebt: Den Französisch-Deutschen 1870/71 und zwei Weltkriege, 1914-1918
und 1939-1945.

Da wirkt die Verständigung mit Frankreich nach 1945 wie ein Wunder. Kenzingen
liegt nicht mehr in einem unsicheren Grenzland, sondern inmitten eines geeinten,
dem Frieden verpflichteten Europa. Wer heute ins Elsaß fährt, überquert zwar
immer noch eine Verwaltungsgrenze; doch in vielen kleinen, oft unscheinbaren
Schritten ist die einst waffenstarrende Barriere im Laufe der Jahrzehnte zu einer
kaum mehr wahrgenommenen weißen Linie auf der Straße verkümmert.

Im Blickpunkt: Eher bedeutsame Entwicklungen als Ereignisse

Auch wenn die Partnerstadt Vinkovci nicht jedesmal ausdrücklich erwähnt wird,
ist sie dem Autor, während er an diesem Beitrag arbeitete, wieder und wieder in
den Sinn gekommen. Ferner ist ihm bewusst geworden, dass nicht wenige Seiten
in der Geschichte Kenzingens und im Leben seiner Bewohner sich auf den Nenner
vielgestaltig' bringen lassen. Das gilt für Landschaften und Böden, für die
Pflanzen- und die Tierwelt, für landwirtschaftliche und Gartenprodukte, Gewerbe
und Berufe, Maße, Münzen und Gewichte, das Nebeneinander von Geld- und
Naturalwirtschaft, rechtliche Ordnungen, die Namen von Personen, Orten und
Fluren, das gilt für Schulen und Vereine, vor allem für die in der Stadt lebenden
Menschen.

Stärker als Ereignisse sollen im Folgenden daher Konstanten und langfristige
Entwicklungen betrachtet werden. Daraus ergibt sich, dass die chronologische
Ordnung nicht immer eingehalten wird.

Dankbar ist der Autor dafür, dass er sich auf die monumentale , Geschichte der
Stadt Kenzingen' und zahlreiche Ausgaben der „Pforte" stützen konnte. In beide
sind Dokumente, wissenschaftliche Veröffentlichungen, Berichte von Zeitzeugen
und andere Quellen eingegangen. Urkunden, Chroniken, Lebensbeschreibungen
und Besitzaufzeichnungen liegen aus dem Mittelalter vor. Später kommen Ordnungen
dazu, die vom Rat der Stadt oder vom Landesherrn erlassen worden sind
und die immer weitere Bereiche regeln sollten: Feuerwehr und Fischfang, Brunnen
und Zoll, Markt und Traubenlese, Geld- und Naturalabgaben, Glaubenslehren
und Kirchenleben. Erstaunlich viele dieser Dokumente haben Feuer und andere

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