Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
34., 35. und 36. Jahrgang.2014-2016
Seite: 214
(PDF, 66 MB)
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Das Ende mit Schrecken

Zur „Herstellung der Verteidigungsbereitschaft des Westwalles " wurden im September
1944 die männlichen und weiblichen Einwohner der Stadt für den totalen
Kriegseinsatz aufgeboten. Auch Kinder und Alte sollten ihr Letztes geben, um
Gräben auszuheben und Panzersperren zu bauen (Abb. 13).

Jagdbomber verbreiteten nun
auch in Kenzingen Furcht
und Schrecken. Im Tiefflug
schössen sie mit Bordwaffen
auf Menschen, die sich
im Freien zeigten; ein neunjähriges
Mädchen, ein Mann
und zwei fremde Soldaten
fielen ihnen zum Opfer. Zwei
Tage vor dem Einmarsch der
Feinde verursachten Jabos
mit Bombenabwürfen am 19.
April 1945 schwere Schäden
in der Stadt. Dass Engländer
und Amerikaner sich bis in
die letzten Kriegsmonate mit
Terrorangriffen, die sich vor
allem gegen die wehrlose Bevölkerung
richteten, am Völkerrecht
versündigten, wurde
kaum noch gerügt und bis
auf den heutigen Tag nicht
geahndet. Man war abgestumpft
, und viele wussten,
dass das Reich bindende Verträge
wie Fetzen Papier missachtet
und dass Deutsche die
Menschenwürde mit Füßen
getreten hatten.

Seit November 1944 versuchten Kenzinger, sich in umliegenden Dörfern oder
im Hinterland in Sicherheit zu bringen. Andere trieben auf eigene Kosten und
eigenes Risiko ,Bunker' genannte Stollen in den weichen, dabei festen Löss der
Vorberge, die bis an die Stadt reichen. Im Frühjahr 1945 wurde das Angebot in
den Geschäften immer dürftiger. Besser gestellt war einmal mehr, wer Garten
und Keller besaß und Vorräte angelegt hatte. Die öffentliche Ordnung brach zusammen
; der Verkehr auf der Rheintalbahn wurde zunächst tagsüber, dann auch
nachts eingestellt.

Abb. 13: 14-, 15- und 16-jährige HJ-Angehörige werden
von Ritterkreuzträger Hauptmann Kiesgen an der
Panzerfaust ausgebildet. Quelle: Abb. 13, 15 und 16
aus: Breisgauer Kriegstagebuch 1939-1946, Josef F.
Göhri, Geiger-Verlag, Horb a.N., 1984.

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