Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
34., 35. und 36. Jahrgang.2014-2016
Seite: 283
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örtlicher Feudalherren bestimmt war. Während der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts
und Anfang des 15. Jahrhunderts entstanden im Gebiet um Vinkovci drei
Franziskanerklöster. Es ist nicht bekannt, ob diese ihre eigenen Schulen hatten.
Man kann anhand der auf die Predigt im Volk ausgerichteten franziskanischen
Geistesart, im Unterschied zu den der Kontemplation zugewandten Benediktinern
feststellen, dass die Franziskaner eine wichtige Rolle in der Glaubenserhaltung
des Volkes spielten.

Der Zeitraum während und unmittelbar nach der osmanischen Herrschaft

1526 begannen die Angriffe der osmanischen Armee, die bis 1698 andauerten.
Spätestens seit 1536 stand auch Vinkovci unter osmanischer Herrschaft. Die Menschen
flohen in dichte Wälder und Sümpfe. Es war eine Zeit der Entvölkerung, der
Armut und des heimlichen religiösen Lebens. Doch in der Periode des Friedens
ging das Leben weiter. Die Ortschaft verarmte immer mehr, die Einwohnerzahl
sank, das Kulturleben stagnierte, die Anwesen waren verwahrlost. Beim ersten
Vorstoß der Osmanen verließen die Benediktiner ihr Kloster am Fluss Vuka. Tn
der Region gab es keine Mönche und Priester mehr. Es ist bekannt, dass die Franziskaner
im Kloster Precka (Gemäuer von Rokovci) etwas länger blieben. Die
Osmanen zerstörten die Klöster und verwendeten deren Baumaterial für andere
Zwecke, und von den Kirchen machten sie selbst Gebrauch, indem sie sie anderen
Zwecken zuführten oder sie dem Volk überließen. So blieb die mit Dickicht
bewachsene, ihres Daches beraubte und völlig abgebrannte Kirche des Hl. Elias
„erhalten". Daher kommt der Ortsname Meraja, was die „Hutweide" für das Vieh
bezeichnet. Bis gegen Ende der osmanischen Herrschaft im Jahr 1683 kümmerten
sich die Franziskaner aus dem Kloster in Sarengrad um die ehemalige Pfarrei des
Hl. Elias und die Bedürfnisse der Gläubigen. Im 17. Jahrhundert bestand die Pfarrei
des Hl. Elias aus drei Ortschaften, in die Einwohner aus den Nachbardörfern
zugezogen waren, nämlich Ervenica, Krnjasci und die Hauptortschaft der Pfarrei
des Hl. Elias. Letztere besaß zusammen mit dem zerstörten Cibalae um Meraja
auch einige kleinere Straßen wie die Lapovci oder Vinzenz-Straße (kroat.: Vin-
kova ulica). Nach dieser Straße wurde 1613 zum ersten Mal der neue Name der
Ortschaft benannt und als (Doppelname) Vincaco- Vinkovci eingetragen.

Als 1691 die osmanische Armee bei Slankamen besiegt worden war, wurde das
Leben in Vinkovci sicherer. Hierhin kamen jetzt auch ehemalige Bewohner, die
während der Kriegsjahre Zuflucht in den benachbarten Wäldern suchen mussten.
Nach dem Krieg stieg wirklich die Einwohnerzahl in Vinkovci, weil die Mehrheit
der Bewohner aus den zerstörten Dörfern in der Umgebung von Vinkovci ansäs-

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