Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 41
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2018-37-38/0043
Ein Bauherr wurde im Mittelalter mit einer Vielzahl unterschiedlichster Zwangspunkte
konfrontiert. Bei einer Erstbebauung stellte es sich als Nachteil heraus,
dass alle vier Außenwände des Gebäudes, also auch beide Giebelwände, auf eigenem
Grund erbaut wurden. Anstößer hatten hingegen den Vorteil, dass sie die
bestehende Wand des Nachbarn nutzen konnten und so auf die Errichtung einer
Brandwand auf dieser Seite des Gebäudes verzichten konnten, dadurch ergab sich
ein Flächenvorteil. Oft entwickelte sich die mittelalterliche Reihenbebauung ausgehend
von einer Eckbebauung. Im Zuge der Verdichtung der Parzellenbebauung
wurden an die Kernbauten Gebäude mit U-förmigen Grundrissen angebaut. Meist
ist dieser Bauablauf erst nach dem Abbruch eines Hauses nachvollziehbar, etwa
an der Kronenstraße 5a. An dem Westgiebel zeichnen sich die Spuren verschiedener
, ehemals angebauter Nachbarbauten ab (Abb. 8).

Berücksichtigt man die in den Anfängen der städtischen Steinbebauung üblichen
Wandstärken von mehr als 80 cm, wird deutlich, welcher Flächenvorteil sich bei
einer derartigen Bauabfolge für den Anstößer ergab. Derart massive Mauerstärken
waren das Ergebnis der damaligen Mauertechniken, verbunden mit dem zur
Verfügung stehenden Steinmaterial. Als Bestandteil von zwei benachbarten Gebäuden
sind Brandmauern sehr langlebig. Erst bei lokalen Abbrüchen oder nach
größeren Zerstörungen konnten sie durch schlankere Mauerscheiben ersetzt werden
. Diese Voraussetzung war in Kenzingen erstmals nach der Einnahme der Stadt
1638 und den damit verbundenen Zerstörungen in größerem Umfang gegeben.

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