http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2018-37-38/0219
1952: Vikar Petry übergetreten
„Nach dem Weißen Sonntag 1952 verließ Vikar Dr. Kurt Petry die hiesige Vikar-
steile und trat am 24. Mai in Heidelberg zum Protestantismus über. Er wurde
1954 an Ostern als Vikar in Weinheim angestellt"20.
Der Übertritt eines Angehörigen der eigenen Konfession zu einer anderen wird
von den Verlassenen meistens schmerzhaft erlebt. 1952 könnte Vikar Petry in
Kenzingen als ,Abtrünniger' oder ,Apostat' geschmäht worden sein. Auffällig
ist jedenfalls, wie nüchtern der Stadtpfarrer spricht. Dr. Marquart könnte den
Wechsel als persönliche Niederlage am Ende eines ernsten Ringens mit seinem
Stellvertreter erfahren haben.
Aussagen der ,Chronik' zur Nachkriegszeit hätten eine ausführliche Darstellung
verdient. Doch hatte der Autor dieser Zeilen der Redaktion der Pforte eine knappe
Hinführung zu der Handschrift zugesagt, nicht mehr; daran wollte er sich halten.
^Abb. 1:
Stadtpfarrer Dr. Marquart 1940
bis 1971 (geb. 1903, gest. 1983),
Ehrenbürger der Stadt Kenzingen
(1977). Foto: Heudorf, Badische
Zeitung v. 16.10.1980.
Abb. 2: ►
Zeiten der Luftangriffe auf
Kenzingen.
Quelle: Stadtarchiv Kenzingen.
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Abb. 3: Brandbomben und Bordwaffenbeschuss führten am 29.12.1944 zu schweren Beschädigungen
in der Altstadt u.a. im Städtischen Krankenhaus und Evangelischen Kirche/
Spitalkapelle. Blick von der Schulstraße. Quelle: Stadtarchiv Kenzingen.
'Chronik', S. 169.
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