Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
39. Jahrgang.2019
Seite: 11
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In den ersten Monaten 1944 trugen die vereinten Kräfte der Resistance trotz unzureichender
Ausrüstung erheblich zur Vorbereitung der Landung der alliierten
Streitkräfte am 6. Juni 1944 bei: sie verzögerten durch Sabotage und Hinterhalt
den Nachschub der deutschen Truppen zur Normandie und bekämpften diese
auch direkt an strategischen Punkten der Auvergne, der Bretagne und von Savoy-
en. Auch im Süden Frankreichs wurden von der immer besser organisierten Resistance
Aktionen durchgeführt, um den Rückstrom der Deutschen über die Alpen,
durch das Rhone-Tal oder über das Massif Central in Richtung der Normandie zu
stören. Als Konsequenz dieser Angriffe der Resistance kam es von deutscher Seite
zu blutigen und brutalen Repressalien, die sich auch gegen die Zivilbevölkerung
richteten.

Die Tragödie des Maquis von Izon-la-Bruisse bei Eygalayes2.

Der Maquis-Zweig von Izon-la-Bruisse, des « Maquis Ventoux , gliederte sich in
drei Sektionen, die sich an verschiedenen Stellen auf dem Gebiet von Eygalayes
versteckt hielten: (1) in der alten Schule neben einer Kapelle (,La chapelle4; 1.
Sektion), (2) in der sog. „La Forestiere" (2. Sektion) und (3) in der „ferme" (Bauernhof
) Julien (genannt ,"Koenig", 3. Sektion). Drei Vorposten sollten das Gebiet
des Maquis schützen: fünf Männer am Col St. Jean, fünf Männer vor dem Versteck
„La Forestiere" und schließlich fünf Männer in der Ferme Bernard (genannt
,Monteau' oder auch ,Malchampet'): dort befand sich auch das Lebensmittel-
Lager des Maquis. Die Tragödie des Maquis von Izon-La-Bruisse begann wohl
gerade am Vorposten ,Ferme Monteau' und fand gegen 13h30 mit den Hinrichtungen
am gleichen Ort seinen blutigen Höhepunkt.

In der Nacht zum 22. Februar 1944 (Fastnachtsdienstag „Mardi Gras") hatten sich
zwei deutsche Einheiten mit insgesamt 40 Personen (verantwortlicher Offizier:
Leutnant Greve, über dessen Identität wenig bekannt ist ) heimlich in das Tal
von Eygalayes aufgemacht: 20 deutsche Soldaten aus einer Flugmeldestaffel in
Carpentras, sowie weitere 20 überwiegend französische Legionäre, die der berüchtigten
8. Kompanie „Brandenburg" angehörten. Es ist dabei belegt, dass der
,Maquis Ventoux' von zwei eingeschleusten Franzosen der Kompanie „Brandenburg
" verraten wurde. Auch wurde das Terrain von Izon-La-Bruisse zuvor gründlich
durch französische Spione der Kompanie „Brandenburg" ausgekundschaftet.
Die beiden Einheiten dieses Einsatzes waren schwerbewaffnet und mit Munition
im Überschuss ausgerüstet. Sie kamen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, in
kleinen Gruppen und auf verschiedenen Wegen, über Carpentras und trafen sich
in der Nacht bei Sederon.

Um 7 Uhr morgens dieses Schicksaltages - noch bei stockdunkler Nacht - wurden
alle Verstecke fast gleichzeitig angegriffen. Obgleich alle Gruppen Wachen aufgestellt
hatten, kam es nur an der ,Ferme Monteau4 zu einem Feuergefecht mit den
Deutschen: dort starben die vier ersten Maquisards, darunter auch Alfred Epstein

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