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Irene, Piedade und deren Sohn Alexandre Grinberg nehmen 2015 an der
Stolperstein-Feier in Kenzingen teil
Nachdem durch Gunter Demnig am 7. Februar 2015 die Stolpersteine für Leo
und Sophie Epstein ergänzend neben Alfred Epsteins Gedächtnis-Symbol verlegt
worden waren, richteten die Stadt Kenzingen und das Gymnasium Kenzingen am
22.4. 2015 die Gedenkfeier hierzu aus.
Für Piedade war es in kurzer Abfolge der zweite Kenzingen-Besuch; erstmals
mit angereist war ihr Sohn Alexandre Grinberg8, dem eine starke Ähnlichkeit mit
seinem Großvater Leo Epstein zu bescheinigen ist.
Wiederum gestalteten Schülerinnen und Schüler der „Eine-Welt-AG" eine eindrückliche
Feier, nachdem es zuvor einen Empfang durch Bürgermeister Guder-
jan im Ratssaal gegeben hatte. Am Nachmittag fand eine Weinprobe im Weingut
Jägle statt.
1. Deutsch-Französische Konferenz zum Partisanenkampf des Abwehr-Regimentes
„Brandenburg" in Südfrankreich
79 Teilnehmer fanden sich am 17. Oktober 2015 auf Einladung der AMRDHB im
Gemeindesaal von Ballons (Dröme) unweit von Izon-la-Bruisse ein (Abb. 11).
Ziel der Veranstaltung war, Klarheit über Auftrag, Wesen und Wirkung der in
Südfrankreich berüchtigten 8. (Legionärs-) Kompanie des 3. Regiments „Brandenburg
" zu verschaffen.
Referenten waren:
• Dr. Jean-Marie Guillon; Prof.(em) Universität Aix-en-Provence
• Dr. Jean-Christophe Labadie; Archivdirektor Digne-les-Baines
• Guillaume Vieira; Historiker Universität Aix-en-Provence
• Reinhold Hämmerle, Herbolzheim; Übersetzung: Dr. Benoit Sittler
• Hans-Peter Goergens, Offenburg (nachgereichtes Redemanuskript)
Auf der Basis neuerer französischer Literatur9 und Forschungsergebnissen des
Departement-Archives Alpes-de-Haute-Provence war es möglich geworden, die
Geschehnisse am 22.2.1944 und die perfide Praxis der deutschen Partisanenabwehr
genauer zu beleuchten: mit hoher logistischer Raffinesse, Einsatz von Bestechungsgeldern
, Kollaborateuren und einer Vielzahl von überwiegend französischen
Legionären, schaffte es eine kleine Anzahl französisch sprechender Spezialisten
der Canaris-Truppe mit brutalen Überraschungseinsätzen die Reihen der
Resistance zu lichten. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Hinrichtungsbefehle
durch beigezogene SS-Angehörige der Geheimen Feldpolizei oder der Sicherheitspolizei
(SiPo) ergingen und somit kriegsrechtwidrige Tötungen nicht den
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